Kombucha bei Verdauungsbeschwerden

Kombucha ist ein Gärgetränk, das durch Fermentierung von gesüßtem Tee mit dem sogenannten Kombuchapilz hergestellt wird. Die Verfechter des Kombucha sprechen ihm eine heilende Wirkung bei verschiedenen Erkrankungen, u. a. bei Verdauungsbeschwerden, zu.

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Bei der Herstellung von Kombucha (gesprochen Kombu Tscha) wird der Kombuchapilz, der optisch an eine Kreuzung aus Qualle und Außerirdischem erinnert, in eine Lösung aus stark gezuckertem Schwarz-, Grün- oder Früchtetee gegeben. Der Zucker dient dem Teepilz als Nahrung und wird verstoffwechselt. Innerhalb von ein bis zwei Wochen entsteht ein süßsauer-gäriges schmeckendes Getränk, das am besten kalt und je nach Säuregehalt mit Wasser verdünnt getrunken wird.

Obwohl man der Einfachheit halber von Kombuchapilz oder Teepilz spricht, handelt sich bei Kombucha nicht um einen Pilz im eigentlichen Sinne, sondern um eine Symbiose verschiedener Hefen und Essigsäurebakterien. Bei der Herstellung des Kombuchagetränks vermehren sich diese Hefen und bilden dabei immer neue weißliche, gallertartige Schichten an der Oberfläche der Gärflüssigkeit.

Das fertige Getränk hat eine stark anregende Wirkung auf den Stoffwechsel und soll blutreinigend wirkend. Befürworter sprechen von einer „generellen Regeneration“, da Ausscheidungs- und Zellerneuerungsprozesse und somit Kreislauf, Verdauung sowie Nerven- und Muskelfunktion angeregt werden. Zudem hat Kombucha (nach 6 bis 14 Tagen Gärungszeit) einen sehr niedrigen ph-Wert von 3,3 oder weniger, was ihn geeignet zur Vorbeugung von Blaseninfektionen macht.

Inhaltsstoffe

Kombucha ist reich an verschiedenen essenziellen Mikronährstoffen:

  • Mineralien wie Eisen, Kalium, Kalzium, Kupfer, Magnesium, Mangan, Natrium und Zink
  • Vitamine wie Vitamin C, die B-Vitamine 1, 2, 3, 6 und 12 (letzteres ist umstritten; es könnte sich wie im Falle von Algen auch um Vitamin B12 Analoge handeln) , Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K

Zudem sind im Kombucha aber auch Stoffe enthalten, denen eine besonders gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird:

  • Glucuronsäure (bindet Schadstoffe und fördert deren Ausscheidung)
  • Rechtsdrehende Milchsäure (sorgt für eine gesunde Darmflora)
  • Essigsäure (regt den Stoffwechsel an und fördert die Verdauung)
  • Polysaccharide (stärken das Immunsystem)
  • Hefejungzellen (unterstützen die Darmgesundheit)
  • Flechentsäuren, z . B. Usninsäure und Milchsäure (wirken stark antibiotisch und schützen so den gesamten Organismus vor Krankheitserregern)

Kombucha für die Verdauung

Neben positiven Wirkungen bei u. a. Allergien, Gelenkerkrankungen, Kopfschmerzen, Ermüdungserscheinungen, Schlafstörungen und Menstruations- sowie Wechseljahrbeschwerden, wird Kombucha eine besonders wohltuende Wirkung bei Verdauungsbeschwerden zugesprochen.

Kombucha ist probiotisch und reich an rechtsdrehenden Milchsäurebakterien, die im Darm zum einen zu einer Regeneration der „guten“ Darmbakterien führen und dafür sorgen, dass der Stuhl an Volumen zunimmt und regemäßig ausgeschieden werden kann. Zum anderen unterdrücken sie als natürlich vorkommendes Antibiotikum die Verbreitung von Darmfäulnis verursachenden (d. h. von „schlechten“) Bakterien.

  • Bei Blähungen

Im Falle von Blähungen kann Kombucha in Verbindung mit dem heilkräftigen Ingwer (siehe: Ingwer – Wohltuende Schärfe) helfen. Nach der Gärzeit wird dem fertigen Getränk der Kombuchapilz entnommen und auf einen Liter ein walnussgroßes Stück Ingwer hinzugefügt. Die ätherischen Öle des Ingwers und die wohltuenden Inhaltsstoffe des Kombuchas wirken gegen Blähungen, regen den Appetit und die Produktion von Verdauungssäften an und verbessern langfristig sämtliche Verdauungsvorgänge. Vorsicht: Wegen der stark anregenden Wirkung sollte man bei Einschlafproblemen auf eine Kombuchazubereitung mit Ingwer verzichten.

  • Bei Durchfall

Kombucha wirkt gegen Durchfall, indem er den Bakterien, die für den dünnflüssigen Stuhl verantwortlich sind, den Nährboden entzieht. Hierzu genügt schon die tägliche Einnahme von kleinen Mengen des Gärgetränks täglich.

Vor allem die Zubereitung mit grünem Tee, empfiehlt sich bei Durchfall, da grüner Tee die durchfallverursachenden Bakterienstämme (z. B. Cholerabakterien, Streptokokken, Enterobakterien oder auch Proteusbakterien) in ihrem Wachstum deutlich hemmen, die wichtigen Milchsäurebakterien aber unterstützen kann.

  • Bei Verstopfung

Eine besonders gute Wirkung bei Verstopfungen sollen regelmäßige, mehrwöchige Trinkkuren mit Kombucha haben. Das erste Glas wird dabei gleich morgens nach dem Aufstehen auf nüchternen Magen getrunken, drei weitere über den Tag verteilt.

Unterstützend können verschiedene Heilpflanzen wirken, die der Teemischung aus der das Getränk bereitet wird, zugefügt werden. Gegen Verstopfung sollen z. B. Faulbaumrinde, Kalmuswurzel, Rotklee‚ Berberitzen, Sennesblätter, Tausendgüldenkraut oder Wermut helfen.

  • Teemischung bei Verstopfung I
    • 2 Teile grüner Tee
    • 2 Teile Löwenzahnwurzel
    • 1 Teil Eibischwurzel
    • 1 Teil Sennesblätter
  • Teemischung bei Verstopfung II
    • 2 Teile grüner Tee
    • 1 Teil Berberitzenfrüchte
    • 1 Teil Rotkleeblätter

3 Teelöffel der Mischung werden mit einem viertel Liter kochendem Wasser übergossen. Nach 15 Minuten wird der Sud durch ein Sieb abgegossen. Nach dem Erkalten wird er in eine saubere Flasche gefüllt und mit einem dreiviertel Liter fertigem Kombuchagetränk aufgegossen.

Kräutertees sind oft reich an ätherischen Ölen. Daher empfiehlt es sich den Teepilz nicht in den zubereiteten Kräutersud zu geben, sondern separat in Schwarz- oder Grüntee zuzubereiten und die beiden fertigen Getränke kalt zu mischen. Der Kombucha verstärkt dabei die heilenden Wirkstoffe der Kräuter.

Wie wird Kombucha zubereitet?

Für die Zubereitung von Kombucha braucht man folgende Grundausrüstung:

  • 1 Kombuchapilz inkl. Starterflüssigkeit (wird zusammen verkauft)
  • 1 gläsernes oder irdenes Gefäß (Gefäße aus Plastik und Metall sind ungeeignet) von mind. vier Litern Fassungsvermögen und mit breiter Öffnung
  • 1 luftdurchlässiges Tuch (Mulltuch)
  • Gummiband zum Verschließen
  • Tee

Für den Anfang hält man sich am besten an folgendes Grundrezept:

  • 5 TL Tee (grün, schwarz oder Früchtetee) im Papierfilter
  • 1 Kombuchapilz (Teepilz) von mind. 8 cm Durchmesser
  • 300 ml fertiges Kombuchagetränk als Starterflüssigkeit
  • 300 g Zucker
  • Den Tee mit drei Litern heißem Wasser zubereiten (im Falle von Grüntee sollte die Wassertemperatur dabei 80 Grad nicht übersteigen), den Zucker zugeben und rühren bis er sich aufgelöst hat.
  • 15 Minuten ziehen lassen, dann den Papierfilter mit dem Tee entnehmen.
  • Den Tee abkühlen lassen (wärmer als 35 Grad darf er beim Einsetzen des Pilzes nicht sein), dann den Kombuchapilz mit der Starterflüssigkeit hinzugeben.
  • Das Gefäß mit dem Mulltuch bedecken und das Tuch mit dem Gummiband fixieren.
  • An einem warmen Ort ein bis zwei Wochen gären lassen. Es gilt: Je länger die Gärzeit ist, umso weniger süß ist das Getränk, da der Pilz sich von dem zugegebenen Zucker ernährt.
  • Nach Ende der Gärzeit wird der Teepilz entfernt. Das fertige Getränk hält sich im Kühlschrank monatelang.

Vorsicht: Der Pilz muss gesund und in einem hygienisch einwandfreien Zustand sein, da andernfalls gesundheitsschädliche (u. U. hepatotoxisch) Stoffe entstehen können. Den Teepilz sollte man demnach ausschließlich beim Händler seines Vertrauens kaufen.

Manche Kombucha-Freunde trinken das Gärgetränk wie Limonade (tatsächlich entsteht das Erfrischungsgetränk Bionade nach demselben Zubereitungsprinzip) und nehmen mehrere Gläser täglich zu sich. Für Menschen mit einem empfindlichen Magen ist dieses Vorgehen allerdings nicht zu empfehlen, da der Säuregehalt des Kombucha je nach Gärzeit erheblich ist. Um die Vorteile, die Kombucha für die Gesunderhaltung des Körpers bieten kann, zu erlangen, reichen langfristig ein bis zwei kleine Gläser täglich völlig aus.


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