Klimaanlagen – Gesundheitliche Aspekte bei Querschnittlähmung

Wenn sommerliche Temperaturen mal wieder den Asphalt zu schmelzen lassen drohen, freuen sich all jene, die im Büro, im Auto oder zuhause eine Klimaanlage haben. Allerdings gilt es ein paar Punkte zu beachten, wenn sich die Klimaanlage nicht vom Freund zum Feind mausern soll.

Da Menschen mit Querschnittlähmung tendenziell eher zu kalt als zu warm ist, sollte man meinen, dass da hohe Außentemperaturen höchst willkommen sind. Aber alles hat Grenzen.

Großer Hitze können Menschen mit Querschnittlähmung aufgrund der Temperaturdysregulation, d. h. der lähmungsbedingten Unfähigkeit des Körpers die eigene Temperatur durch Schwitzen herab zu kühlen, häufig schlecht begegnen (siehe: Temperaturdysregulation bei Querschnittlähmung). Zudem kann heißes Wetter den Schlafrhythmus erheblich stören, was über einen längeren Zeitraum verheerende Folgen für den Gesamtgesundheitszustand haben kann (siehe: Schlafstörungen bei Querschnittlähmung) .

Hier rücken Klimaanlagen ins Zentrum der Überlegung. In vielen Büros und in Neuwagen gehören sie meist schon zur Grundausstattung, und kleine Modelle lassen sich für den Heimgebrauch günstig erstehen (Preise für Geräte für kleine und mittlere Räume beginnen bei ca. 100 Euro).

Doch Klimaanlagen können u. U. nicht nur Vorteile bringen.

Klimaanlagen: Gesundheitliche Aspekte

Da bei hohen Querschnittlähmungen (siehe: Der Einfluss der Lähmungshöhe) oft auch die Funktionen der Atemwege in Mitleidenschaft gezogen sind (siehe: Die Atemproblematik unter dem Aspekt der Querschnittlähmung), müssen Menschen mit Läsionshöhen von Th8 und darüber besondere Vorsicht walten lassen. Denn Klimaanlagen sind nicht immer gut für die Atemwege:

  • Trockene Luft
    Vor allem bei angegriffenen Atemwegen stellen Klimaanlagen eine gewisse Gefahrenquelle dar, da sie nicht nur die Luft abkühlen, sondern ihr auch Feuchtigkeit entziehen. Trockene Luft wiederum trocknet die Haut und Schleimhäute aus und macht sie so anfälliger für Krankheitserreger. Um die Schleimhäute vor dem Austrocknen zu bewahren, sollte die Flüssigkeitsaufnahme (Trinkmenge) gesteigert und evtl. ein (Meerwasser-) Nasenspray und Augentropfen verwendet werden.
    Es gilt: Wer Klimaanlagen häufig und/oder über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist, sollte sich häufiger mit einem fetthaltigen Pflegeprodukt eincremen, um die Haut zu schützen.
  • Quelle für Keime
    Klimaanlagen entziehen der Luft Wärme und Feuchtigkeit, die sich am Wärmeaustauscher niederschlagen. Die Kombination aus Nässe und Wärme begünstigt die Ausbreitung von Bakterien und Pilzen; in ungünstigen Fällen vermehren sich sogar Legionellen, die vor allem für abwehrgeschwächte Menschen gefährlich werden und schwere Lungenentzündungen (Legionärskrankheit) verursachen können.
  • Temperaturunterschiede
    Man sollte darauf achten, dass der Temperaturunterschied zwischen klimatisiertem Raum bzw. dem Auto und der Außentemperatur nicht mehr als sechs Grad Celsius beträgt. Alles was darüber hinausgeht, kann den Organismus belasten und im schlimmsten Fall zum Kreislaufkollaps führen.

Vorsicht!


Ein muffiger Geruch im Auto oder in klimatisierten Wohnräumen weist auf eine Verkeimung hin.

Regelmäßige Wartungen und Austauschen der Filter können einer Verbreitung von Pilzen und Bakterien vorbeugen.


Dieser Text wurde mit größter Sorgfalt recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Die genannten Produkte, Therapien oder Mittel stellen keine Empfehlung der Redaktion dar und ersetzen in keinem Fall eine Beratung oder fachliche Prüfung des Einzelfalls durch medizinische Fachpersonen.