Akupressur: Per Fingerdruck zur besseren Verdauung
Akupunktur und die Do-it-yourself-Variante Akupressur sind feste Bestandteile der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM). Über bestimmte Punkte im Meridiansystem werden Organe und Körperfunktionen stimuliert und ausgeglichen. Auch auf die Verdauung kann Akupressur sich wohltuend auswirken.

Akupressur kann nach einer entsprechenden Einweisung von einem erfahrenen Therapeuten in akuten Situationen oder dauerhaft selbst durchgeführt werden. Für die verschiedenen Eventualitäten betreffs Verdauung und Verdauungstrakt, werden folgende Möglichkeiten genannt:
Akupressur bei Durchfall
Behandelt werden das Handgelenk und das Zeigefinger-Grundgelenk (siehe Abb. 1); bei akuten Beschwerden behandelt man die Punkte bei Bedarf, bei länger andauernden Beschwerden ein bis drei Mal täglich.
Wenn ein Punkt sehr empfindlich ist, sollte man nur leicht für ca. 30 Sekunden drücken bzw. massieren; wenn ein Punkt weniger empfindlich ist, sollte man intensiver für 10-15 Sekunden drücken bzw. massieren.
Akupressur bei Hämorrhoiden
Behandelt werden die Punkte an Handwurzel und Schulter (siehe Abb.2) sowie am Mittelfuß, indem man den Außenrand des Handgelenks presst, in der Mitte des Schultergelenks bzw. in der Mitte des äußersten Mittelfußknochens drückt. Zusätzlich kann der Hilfspunkt über und hinter dem Fußknöchel gepresst und massiert werden.
Akupressur bei Verstopfung
Behandelt wird ein Punkt an der Hand (siehe Abb. 3), indem zwischen Daumen und Zeigefinger in der fleischigen Gewebefalte mit Zeigefinger und Daumen der anderen Hand massiert wird.
Diese Behandlung soll vor allem die Peristaltik des Darms und damit den Stuhltransport anregen.
Akupressur bei Völlegefühl, nervösen Magenbeschwerden, Sodbrennen
Behandelt werden das Brust- und Schlüsselbein (siehe Abb.4), indem man in der Mitte des Schlüsselbeinknochens drückt und unter dem Brustbein in die Magengrube presst. Die Akupressur hilft hier vor allem dadurch, dass sie dazu beiträgt sich zu entspannen. Das Erlernen weiterer Entspannungsmethoden ist bei nervösen Magenbeschwerden u. ä. sehr sinnvoll (siehe: Entspannungsmethoden).
Akupressur: Wann, wie und wie oft?
Wenn nicht anders verordnet, sollten bei Häufigkeit, Intensität und Dauer einer Behandlung folgende Punkte beachtet werden:
- Bei akuten Beschwerden behandelt man die ausgewählten Punkte bei Bedarf.
- Bei länger andauernden Beschwerden ein bis drei Mal täglich behandeln.
- Wenn ein Punkt sehr empfindlich ist, sollte man nur leicht für ca. 30 Sekunden drücken bzw. massieren.
- Wenn ein Punkt weniger empfindlich ist, sollte man intensiver für 10-15 Sekunden drücken bzw. massieren.
- Grundsätzlich sollte der Druck auf die Energiepunkte weder bei leerem noch bei vollem Magen ausgeübt werden. Der beste Zeitpunkt für die Behandlung ist circa 30 Minuten nach einer Mahlzeit. Bei Schwangerschaft wird von einer Selbstbehandlung abgeraten.
Achtung!
Akupressur-Behandlungen lässt man am besten von einem erfahrenen Therapeuten durchführen, der vor der eigentlichen Behandlung eine Diagnose stellt und eine Einschätzung der persönlichen Situation des Patienten vornimmt. Eine Selbstbehandlung ist nur nach entsprechender Einweisung und bei genauer Kenntnis der Akupressurpunkte und -techniken ratsam.
Siehe auch: Fuß an Darm – Die Fußreflexzonenmassage und Akupunkturmassage nach K. Radloff bei Querschnittlähmung
Dieser Text wurde mit größter Sorgfalt recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Die genannten Produkte, Therapien oder Mittel stellen keine Empfehlung der Redaktion dar und ersetzen in keinem Fall eine Beratung oder fachliche Prüfung des Einzelfalls durch medizinische Fachpersonen.