Das barrierefreie Bad
Ein Badezimmer ist ein Ort, der Entspannung, Intimsphäre und Komfort bieten soll. Eine an die individuellen Bedürfnisse des Nutzers angepasste Ausstattung und großzügige Platzverhältnisse sind in einem barrierefreien Bad die Voraussetzungen, um neben der notwendigen Sicherheit auch eben dieses Wohlfühlerlebnis zu gewährleisten.
Badewanne oder Dusche?
Für die Entscheidung, ob eine Badewanne oder ein Duschplatz in das barrierefreie Bad eingeplant werden soll, müssen die jeweiligen Vor- und Nachteile abgewogen werden: Zwar ist die Benutzung einer Dusche in der Regel einfacher und ungefährlicher, trägt aber nicht im selben Maße zur körperlichen Entspannung bei wie ein Vollbad (Hohenester/et al., 2012). Andererseits birgt ein Wannenbad gewisse Risiken, wie z. B. Verletzungsgefahr bei den Transfers und ein mögliches Überstrapazieren der Haut. Siehe: Hautpflege.
Folgende Kriterien sind bei der Planung und Ausstattung eines barrierefreien Bades zu beachten
- Selbständiges Nutzen oder Nutzung mit Hilfsperson?
- Bei selbständiger Badnutzung Grundriss und Ausstattung an die individuellen Bedürfnisse anpassen
- Bei Nutzung mit Hilfsperson Grundriss und Ausstattung so anpassen, dass die Pflegeperson bei ihren Hilfestellungen möglichst entlastet wird
- Raumausführung
- Groß genug für die notwendige Bewegungsfreiheit
- Rutschfester Boden
- Türen
- Nach außen aufgehen
- Von außen entriegelbar
- Verriegelungen gut greifbar für Menschen mit eingeschränkter Fingerfunktion
- Armaturen
- Einhand-Mischbatterien mit langem Bedienungshebel
- Regulierung der Wassertemperatur über zentrales thermostatgesteuertes Ventil oder Sicherheitsmischer mit Temperaturbegrenzung an den einzelnen Entnahmestellen, siehe: Die Haut bei Querschnittlähmung.
- Unterfahrbar
- Siphon in Wandeinbau- oder rückversetzter Ausführung
- Montage des Spiegels bei 85 bis 95 cm
- Kraftsparende Einstieghilfen (z. B. Badewannenlifter)
- Möglichkeiten für Querschnittgelähmte mit ausreichender Armkraft:
- Haltegriffe
- Längsseitiger verbreiteter Wannenrand oder breiter Sitzrand
- Wanneninstallierter Badewannenlifter, der sich mittels Wasserdruck oder elektrischem Akku hebt und senkt
- Für eine alternative Möglichkeit des Ganzkörperbades siehe: Die mobile Badewanne
- Möglichkeiten für Schwerstbehinderte, die sich nicht stützen oder halten können:
- Stationäre Lifter mit Boden- oder Wandbefestigung
- Fahrbare Lifter
- Deckenlifter
- Ebenerdig
- Rutschfester Boden
- Ausstattung mit fest installiertem Duschsitz (bzw. -liege) oder Duschklappsitz mit ausreichender Sitzfläche
oder
- Befahrbar mit Duschrollstuhl
Ein Beispiel ist der Mobeli QuattroPower Stützgriff, der auf einer planen, porendichten Fläche per Saugtellern haften soll:
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Kosten
Die Rehabilitationsträger sind für Hilfen, die die barrierefreie Wohnung betreffen, zuständig. Wohnberatungsangebote gibt es auf Länder- und kommunaler Ebene.
Da nicht immer auf den ersten Blick gesagt werden kann, welcher Rehabilitationsträger zuständig ist, empfiehlt es sich, diese Frage über eine Servicestelle in der Nähe klären zu lassen. In den Ländern und Gemeinden gibt es zahlreiche Angebote zur Wohnberatung, um das selbständige Wohnen und die selbständige Haushaltsführung der Menschen in ihrer Wohnung und ihrem Wohnumfeld zu erhalten, zu fördern oder wiederherzustellen. Die Angebote werden von staatlichen Stellen, Behindertenverbänden, privaten Vereinen und Initiativen aber auch von Wirtschaftsunternehmen aus der Bau- und Inneneinrichtungsbranche geleistet (einfach-teilhaben.de, 2012). Weitere Informationen: Finanzierung von barrierefreiem Wohnraum
Planung
Wie ein rollstuhlgerechtes Bad aussehen und in der Planung umgesetzt werden kann, zeigt der Beitrag Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen auf null-barriere.de.