LifeTime App – Medizinische Historie auf dem Smartphone

Die App LifeTime zeigt Arzt und Patienten die medizinische Historie des zu Behandelnden und ermöglicht so eine Behandlung unter Berücksichtigung aller gegebenen gesundheitlichen Einschränkungen.

Die Idee

Die Idee der Macher ist eigentlich einleuchtend: Die App LifeTime bietet eine digitale Datenübertragung zwischen Arzt und Patient – auch ohne Internet. Mit der LifeTime App können Patienten ihre Gesundheitsdaten, z. B. Befunde, Informationsmaterial, Röntgenbilder oder eigene Notizen, verschlüsselt auf ihrem Smartphone speichern und verwalten. Dies soll eine Hardware möglich machen, die in der Arztpraxis vorhanden sein muss. Dieser LifeTime Hub ist eine kleine, leuchtende Box, die beim Arzt am Tresen steht. Durch sie lassen sich die Daten sicher und ohne Internet zwischen dem Computer des Arztes und dem Smartphone des Patienten direkt auszutauschen.

Wie das funktionieren kann, wurde im Rahmen einer Pilotphase bei 44 Ärzten in Hamburg und Umgebung getestet. Die Ergebnisse sprachen laut den Verantwortlichen für sich und seit 2016 steht die LifeTime App im App Store für Android und iOS für den Nutzer kostenfrei zum Download bereit.

Alternative: LiftTime Software

Für alle, die die Installation einer Hardware ablehnen, gibt es eine Alternative: LifeTime Software kann der Mediziner jetzt auch Dokumente an den Patienten senden, wenn dieser nicht in der Praxis vor Ort ist. Dies funktioniert über eine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Verbindung und ist damit datenschutzkonform. (Hard- und Software können zusammen, oder unabhängig voneinander genutzt werden, sie ergänzen sich.)

Der Versand mit der LifeTime Software setzt nicht voraus, dass der Patient die App bereits nutzt: Sendet der Arzt ein Dokument mit LifeTime, erhält der Patient automatisch einen SMS-Hinweis, in dem ihm das Dokument vom Arzt angekündigt wird. Aus der SMS heraus kann er über einen Link dann direkt die App herunterladen.

Die Vorteile, die Patient und Arzt durch die App haben, liegen klar auf der Hand. Der Arzt ist über jeden Aspekt des Gesundheitszustandes des Patienten informiert, selbst wenn er ihn noch nie zuvor gesehen hat und kann entsprechende Entscheidungen treffen. Der Patient ist selbst immer genauestens informiert, kann nachlesen, wann er möchte und erfährt so die bestmögliche Behandlung. Zudem können Patienten ihre auf Papier vorliegenden Befunde auch jederzeit selbst in der App hinzufügen, in dem sie diese mit der Scan-Funktion abfotografieren. So lassen sich auch „alte“ Befunde hinzufügen, ohne das ein Arzt sie per LifeTime übertragen muss. Vor allem für Querschnittgelähmte kann dies ein nicht zu unterschätzender Vorteil sein, wenn man z. B. im Urlaub medizinische Hilfe benötigt, den Arzt wegen eines Umzugs wechselt oder einen Facharzt aufsucht, da die Folgen und Begleiterkrankungen der Rückenmarksverletzung eine integrative Behandlung erforderlich machen.

Ein Beispiel

Die App kann sehr hilfreich sein, wenn die Maßnahmen zweier unterschiedlicher Disziplinen sich gegenseitig beeinflussen. Im Falle von Querschnittgelähmten könnte der Urologe beispielsweise zunächst empfehlen die Trinkmenge zu verringern, bis der Betroffene eine gut funktionierende Methode des Blasenmanagements gefunden hat. Wenn der Gastroenterologe gleichzeitig eine ballaststoffreiche Ernährung zur Erleichterung des Darmmanagements empfiehlt, wird ein Problem auftreten, da Ballaststoffe nur mit einer gleichzeitig hohen Flüssigkeitszufuhr einen positiven Effekt auf die Verdauung haben und andernfalls eine Verstopfung droht. Wenn beide Mediziner von den Ideen des jeweilig anderen wissen, kann ein Konsens gefunden werden.

Weitere Informationen

Für weitere Informationen für Patienten und Ärzte siehe: https://lifetime.eu/ und https://lifetime.eu/fuer-aerzte


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