Zum Umgang mit Angst und Verunsicherung in unruhigen Zeiten: Vorsicht ja, Panik nein.
Die aktuelle Situation ist für uns alle neu. Wir haben 70 Jahre lang in relativem Wohlstand gelebt mit einer guten medizinischen Versorgung. Wir haben nicht gelernt mit Krisen umzugehen, die erstmal nicht abgewendet sondern höchstens minimiert und bewältigt werden können.

Angst ist da ganz natürlich und macht uns vorsichtig – Panik dagegen macht kopflos. Materiell und medizinisch sind wir gut auf eine solche Krise vorbereitet. Emotional sind wir nicht darauf vorbereitet: Es wird einige Monate brauchen, bis wir gelernt haben, mit dieser Krise auch emotional umgehen zu können und sie zu einem Teil unseres Alltags wird, ihn aber nicht mehr ausschließlich beherrscht.
Die Krise akzeptieren
Akzeptiert, dass es unwägbare Situationen geben kann, die wir weder kontrollieren noch vermeiden können: Es ist, wie es ist.
Aktionismus für sinnvolle Aktivitäten
Neue, beunruhigende und unsichtbare Bedrohungen führen zu Aktionismus wie z.B. Hamsterkäufe oder Diebstähle von Desinfektionsmitteln und Schutzmasken. Nutzt den Drang zu Aktionismus für sinnvolle Tätigkeiten: Schutzmaßnahmen ernst nehmen und einhalten, Vermehrtes Händewaschen und ausreichenden Abstand zu anderen.
Beruhigt Euch
Angst und Panik können anstecken. Sucht und haltet Kontakt zu besonnenen, gelassenen Menschen, ignoriert Panikmacher und Panikmache in den sozialen Medien.
Begrenzt euren Medienkonsum
Ein richtiges Maß an Informationen ist gut im Umgang mit einer neuen Situation, zu viel Informationen und dauerhaftes Sehen von Sondersendungen auf allen Kanälen können lähmen und beängstigen. Es genügt ein bis zweimal pro Tag Nachrichten zu schauen.
Gegenseitig helfen
Sich gegenseitig helfen und solidarisch sein, führt in Krisen zu engerem Zusammenhalt und gemeinsamer Stärke.
Alltagsstruktur
Soweit es geht, haltet an eurer Alltagsstruktur fest, Strukturen und Routinen sind wichtig für unser seelisches Gleichgewicht.
Soziale Kontakte sind wichtig
Auch wenn direkte soziale Kontakte eingeschränkt werden sollen, ist es wichtig, per Telefon oder anderen Medien Kontakt zu Familie, Freunden und Bekannten zu halten.
Dieser Text wurde der Redaktion freundlicherweise von Herrn Jörg Eisenhuth, Psychologe der Werner-Wicker-Klinik in Bad Wildungen zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Siehe auch: Stressbewältigung – Wie kann ich Stress entgegenwirken?