Cybathlon 2020: Kampf für Fortschritte bei Assistenztechnologien

Bei der CYBATHLON 2020 Global Edition traten 51 Teams aus 20 Ländern gegeneinander an, wobei die Pilotinnen und Piloten mithilfe von modernsten Assistenzsystemen Alltagsaufgaben lösten. Die Teams kämpften aufgrund der Covid-19-Pandemie erstmals räumlich und zeitlich getrennt um den Sieg. Die größte Aufmerksamkeit gehörte neben den Siegerteams dem technologischen Fortschritt, der auch die gesellschaftliche Inklusion fördert.

Die zweite Ausgabe des Cybathlon fand vier Jahre nach der Weltpremiere statt, Veranstalter war die ETH Zürich. 51 Teams aus 20 Ländern stellten nach jahrelanger Vorbereitung ihre Assistenztechnologien und ihren Kampfgeist auf die Probe. Die Pilotinnen und Piloten haben die Wettkämpfe aufgrund der Covid-19-Pandemie im eigens konzipierten «Lockdown-Modus» in ihrem jeweiligen Heimatland bestritten. Sie hatten in einem Zeitfenster von drei Stunden drei Versuche zur Verfügung, um ihren Parcours zu absolvieren, gezählt wurde der beste Versuch. Bis die Rennen per Livestream ausgestrahlt wurden, blieben die Ergebnisse und die Gewinnerinnen und Gewinner geheim – auch für die Teams selbst.

Mensch und Technologie traten beim Cybathlon sechs Disziplinen an: Entweder bei einem virtuellen Rennen mit Gedankensteuerung (BCI), einem Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation (FES), einem Parcours mit Armprothesen (ARM), Beinprothesen (LEG), robotischen Exoskeletten (EXO) oder motorisierten Rollstühlen (WHL). Zwischen fünf und dreizehn Teams kämpften jeweils in einer Disziplin um den Sieg.

Hindernisse überwinden – auch als Gesellschaft

Auch Joël Mesot, Präsident der ETH Zürich, hat die Wettkämpfe verfolgt: „Universitäten haben eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Technologie soll Menschen dienen und nicht umgekehrt. Der Cybathlon ist ein besonders eindrückliches Beispiel, das Menschen und Technik verbindet.“ Die Zuschauerinnen und Zuschauer durften beim CYBATHLON viele emotionale Siegesmomente erleben. Für Roland Sigrist, Leiter des Cybathlon, ist laut Pressemeldung etwas besonders wichtig: „Die Teams kämpfen am Cybathlon nicht nur für den Sieg, sondern auch für Fortschritte bei den Assistenztechnologien für Menschen mit Behinderungen.“ Der Cybathlon wurde von der ETH Zürich initiiert, um den Menschen bereits bei der Entwicklung solcher Assistenztechnologien in den Mittelpunkt zu stellen. Er bringe Menschen mit Behinderung, Technologieentwickler und die Öffentlichkeit zusammen und generiere so nicht nur Aufmerksamkeit, sondern fördere auch global Synergien, um den Stand der Technologie voranzubringen und die Inklusion zu stärken, so die Pressemeldung weiter.

Eine Neuauflage im Jahr 2024 ist fest geplant.

Auf den offiziellen Seiten des Cybathlon können alle Resultate der einzelnen Rennen nachgelesen werden und Hintergrundinformationen abgerufen werden.  Hier werden auch die besten Rennen als Video zur Verfügung gestellt. Noch mehr Videos gibt es auf dem offiziellen YouTube-Kanal.

Für Technikbegeisterte gibt ein Text in (externer Link) „KonstruktionsPraxis“ Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung in Sachen Antriebsarten an der Hochschule für Technik Rapperswill.