Querschnittlähmung: Qualitätsstandard in der gesetzlichen Unfallversicherung

Der Spitzenverband der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hat eine Publikation mit dem Titel Querschnittlähmung – Qualitätsstandard in der gesetzlichen Unfallversicherung veröffentlicht. Sie enthält umfassende Informationen, die man bei Eintritt einer Querschnittlähmung kennen sollte.

Die DGUV schreibt in einer Einleitung zur Publikation: „Eine Querschnittlähmung bringt tiefe Einschnitte in die gesamte Lebensgestaltung. Der Qualitätsstandard beschreibt nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand die optimalen Bedingungen und Erfordernisse für die Behandlung, Rehabilitation sowie die Nachsorge. Übergeordnetes Ziel ist, möglichst vielen Verletzten ein lebenswertes und selbstbestimmtes Leben in Familie, Schule, Beruf und Gesellschaft zu ermöglichen. Für die gesetzliche Unfallversicherung sind dabei eine spezielle und umfassende rehabilitative Ausrichtung sowie eine enge Verzahnung medizinischer und berufsfördernder Leistungen von besonderer Bedeutung.“

Die 55 Seiten starke Publikation ist als systematische Orientierungs- und Entscheidungshilfe gedacht, die die zukünftige Entwicklung der Versorgung und Rehabilitation von Querschnittgelähmten voranbringen und einheitliche Kriterien für hohe Behandlungsqualität beschreiben soll. Zudem soll sie – unabhängig vom Kostenträger – eine Diskussion zur Optimierung der Versorgung anstoßen. Als Zielgruppen sieht die DGUV daher die interessierte Öffentlichkeit und Politik, Leistungserbringer und Leistungsträger, die professionelle Hilfe sowie Selbsthilfevertretungen.

Aus dem Inhalt

Die Publikation beinhaltet folgende Aspekte:

  • Versorgungsstrukturen inkl. Querschnittszenten, Rehabilitationskliniken sowie ambulante Versorgung für Menschen mit Querschnittlähmung
  • Allgemeine Aspekte von Querschnittlähmung inkl. Medizinischer Beschreibung, die Situation von Kindern und Jugendlichen sowie medizinische Assessments
  • Die präklinische Versorgung und Akutbehandlung
  • Die querschnittspezifische Erstbehandlung in stationäre Behandlung in Behandlungszentren für Rückenmarkverletzte inkl. Physio- und Ergotherapie, Mobilität und Funktionsanbahnung, neuro-urologische Behandlung und Darmmanagement, psychologische und seelsorgerische Begleitung, Hilfsmittel-Management sowie das Entlass- und Überleitungsmanagement des Behandlungszentrums für Querschnittverletzte
  • Behandlung direkter und assoziierter Folgen der Verletzung inkl. Haut- und Weichteilschäden (Dekubitus), neuro-urologische Probleme/Darmmanagement, Spastiken und Kontrakturen, Schmerzsyndrome, Kreislaufproblemen, Pneumonien und respiratorische Insuffizienz, orthopädische und neuro-orthopädische Folgen der Querschnittlähmung, Osteoporose und Frakturen, heterotopen Ossifikationen sowie progrediente Rückenmarksveränderungen
  • Regelmäßige medizinische Kontrolluntersuchung
  • Reha-Management der Unfallversicherung inkl. Ziele des Reha-Managements, Reha-Prozess und Wiedereingliederung sowie Aspekte der lebenslangen Nachsorge durch die Unfallversicherungsträger
  • Angebote und Maßnahmen zur Teilhabe mit Informationen zu Sport und Bewegungsangeboten, Peers und Selbsthilfegruppen sowie Informationsportale

Die Informationen sind umfassend aber nicht erschlagend und für Lesende gut verständlich aufbereitet. Zudem sind im Dokument weiterführende Links gesetzt, die tiefgründigere Recherche für Betroffene und/oder Interessierte erheblich vereinfachen.

Die Publikation

Die Publikation Querschnittlähmung – Qualitätsstandard in der gesetzlichen Unfallversicherung

Herausgeber: DGUV

Seiten: 55

Kosten: kostenfrei als pdf Download oder als Printausgabe erhältlich.