Stufenlos: So kommen Rollstuhlfahrer leichter in den ICE
Die Deutsche Bahn (DB) präsentiert im September 2022 in Berlin den ersten Wagen des neuen ICE L und setzt bei der Barrierefreiheit neue Maßstäbe: Durch seinen stufenlosen Zugang können Reisende im Rollstuhl erstmals ohne fremde Hilfe in den ICE L ein- und aussteigen.

Menschen im Rollstuhl aber natürlich auch alle anderen Fahrgäste etwa mit großem Koffer, Kinderwagen oder Fahrrad profitieren vom ebenerdigen Einstieg. Ab Herbst 2024 werden 23 ICE L – das L steht dabei für den englischen Begriff „low floor“, also „Niederflur“ – die Fernverkehrsflotte der DB schrittweise verstärken.
Zuerst kommen die Züge auf der Linie Berlin–Amsterdam zum Einsatz. Im Jahr 2026 werden die Züge auch auf den touristischen Verbindungen nach Sylt und Oberstdorf verkehren.
„Der stufenlose Einstieg beim ICE L setzt neue Maßstäbe. Reisen mit der Bahn wird so für alle Fahrgäste noch einfacher und komfortabler“, sagt ein Sprecher von Deutsche Bahn. „Und mit dem neuen Innendesign im ICE gibt es erstmals Wohnzimmeratmosphäre auf der Schiene.“
Der spanische Zughersteller Talgo liefert bis 2027 insgesamt 23 dieser Züge an die Deutsche Bahn – Kaufpreis etwa 550 Millionen Euro. Ein Sprecher sagt: „Das ist ein Paradigmenwechsel im Personenverkehr, den die Deutsche Bahn mit dem neuen ICE L einläutet und der auf dem dynamischen europäischen Markt zum Maßstab werden wird.“
Der 230 km/h schnelle und 256 m lange ICE L besteht aus 17 Reisezugwagen inklusive Steuerwagen und einer Mehrsystemlokomotive. Dadurch ist auch ein grenzüberschreitender Einsatz möglich. Ebenso bietet er Platz für noch mehr Reiselustige: Die 562 Sitzplätze teilen sich in 85 Sitzplätze der 1. Klasse und 477 Sitzplätze der 2. Klasse auf.