Länderinitiative: Versorgung mit bewährten Medizinprodukten sicherstellen

Manch querschnittgelähmter Mensch wird es bereits mit Bedauern festgestellt haben: Bewährte Medizinprodukte verschwinden vom Markt – u.a., weil durch eine EU-Medizinprodukteverordnung (MDR) die Zertifizierung sehr teuer geworden ist.

Eine Verordnung macht die Zertifizierung von Medizinprodukten häufig unrentabel.

Die Gesundheitsminister von Bayern und Baden-Württemberg sehen „dringenden Handlungsbedarf“ und haben eine Bundesratsinitivative gestartet, um in Brüssel Verbesserungen durchzusetzen.

Manch querschnittgelähmter Mensch wird es bereits mit Bedauern festgestellt haben: Bewährte Medizinprodukte verschwinden vom Markt – u.a., weil durch eine EU-Medizinprodukteverordnung (MDR) die Zertifizierung sehr teuer geworden ist. Die Gesundheitsminister von Bayern und Baden-Württemberg sehen „dringenden Handlungsbedarf“ und haben eine Bundesratsinitivative gestartet, um in Brüssel Verbesserungen durchzusetzen.

Dazu Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek: „Es besteht dringender Handlungsbedarf. Aktuell nehmen Hersteller immer mehr Medizinprodukte vom Markt, weil die bürokratischen Hürden der Zertifizierung wie auch ihre Kosten durch den Übergang zur neuen MDR deutlich gestiegen sind. Dadurch wird die Zertifizierung oft unwirtschaftlich.“ Holetschek betonte: „Mit der Konsequenz, dass bewährte Medizinprodukte den Anwenderinnen und Anwendern nicht mehr zur Verfügung stehen. Es müssen andere, teils auch risikoreichere Behandlungsoptionen angewandt werden.“

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha erklärte in Stuttgart: „Seit drei Jahren weisen wir in Brüssel und Berlin auf Probleme mit der Medizinprodukteverordnung hin. Die Hürden, Medizinprodukte zu zertifizieren, sind sehr hoch – besonders unverhältnismäßig ist das bei bewährten Bestandsprodukten. Das gefährdet die Versorgung der Menschen. Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft und Fachärztinnen und Fachärzte warnen, dass wichtige Medizinprodukte nicht zur Verfügung stehen. Ich erwarte mir jetzt ein entschiedenes und engagiertes Handeln von unserer Bundesregierung. Sie muss in intensive Gespräche mit Europäischer Kommission und den anderen Mitgliedsstaaten gehen und sich für verlässliche, pragmatische Lösungen einsetzen. Es braucht jetzt vor allem eins: Tempo.“

Der gesamte Wortlaut der Meldung zur Initiative kann hier nachgelesen werden (externer Link): Bayern und Baden-Württemberg: Bund muss Versorgung mit dringend benötigten Medizinprodukten sicherstellen: Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg (baden-wuerttemberg.de). Die MDR der EU kann hier eingesehen werden (externer Link): EUR-Lex – 02017R0745-20200424 – EN – EUR-Lex (europa.eu).