„Sozialpolitische Mode“ – für Leute, die ein Statement setzen wollen
Die Mannheimer Designerin Claire Common produziert „sozialpolitische Mode“. Mit ihrem Label will sie urbane Streetwear machen und gleichzeitig „spielerisch über politische und soziale Belange“ aufklären. Kollektion Nr. 1 thematisiert die Bereiche Barrierefreiheit und Inklusion. Außerhalb theoretischer Statements ist ihre Mode – die Kampagnenfotos lassen es ahnen – u.a. für Menschen im Rollstuhl gemacht.

Claire definiert ihre Mode als urbane Streetwear-Fashion aus umweltbewussten Materialien, die spielerisch über politische und soziale Belange aufklären soll.
Für jede Kollektion will sie sich ein Thema setzen, möglichst viele Aspekte ausrecherchieren und die Kernaussagen extrahieren.
„Danach werden diese symbolisch mit Designelementen übersetzt und in den Kleidungsstücken integriert. Um die Symbolik und die Inhalte besser nachvollziehen zu können, wird jedem Produkt eine Broschüre beigefügt“, so die Eigenbeschreibung des Labels. „Und so entsteht sozialpolitische Mode. Ganz unter dem Motto: Sie ein Statement!“
Einen Einblick in den Recherche- und Designprozess gibt ein Video des Labels:
Kollektion 1 thematisiert laut Eigenaussage die Bereiche Barrierefreiheit und Inklusion: „Sie befasst sich einerseits mit der räumlichen Barrierefreiheit, zum Beispiel für Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung, aber andererseits auch mit den gedanklichen Barrieren, wie zum Beispiel der kulturellen Konditionierung innerhalb unserer Gesellschaft. Diese Inhalte werden durch verschiedene Arten der Raffung in Hoodies, Kleider und einem All-Over-Denim Look integriert.“
Produziert wird aus umweltbewussten Materialien, regional und inklusiv: Die Mode wird in einer Inklusionswerkstatt nahe Mannheim gefertigt, die schon seit längerem auf die Produktion von Hosen für Rollstuhlnutzende spezialisiert ist.
Demnächst soll der Verkauf von Kollektion 1 starten. Bereits jetzt können Kaufwillige auf dem Internetauftritt der Mannheimerin Teile der – limitierten – Kollektion vorbestellen.
Dass „sozialpolitische“ Mode keine Billigware sein kann, sei der Vollständigkeit halber erwähnt: jedes der Teile kostet deutlich mehr als 100 Euro.
Zum Abschluss noch ein Statement der Designerin: „Mode ist für mich nicht nur Bekleidung, die die Funktion des Einkleidens innehat, sondern ich verwende Mode als Kommunikationsmittel. Einerseits um mich als Person und meinen Charakter zu zeigen und andererseits um stark diskutierte Themen nahbar und neutral zu gestalten. Ich möchte die Anziehungskraft der Mode verwenden, um Aufklärung spannend zu gestalten und somit Prävention betreiben.“
Hintergrundinformationen zu Claire Common und die aktuelle Kollektion gibt es auf der Herstellerseite Claire Common.
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