Inklusion als Beruf: Studiengänge und Ausbildungswege

Inklusion als Beruf: Immer mehr Studienfächer, Berufsausbildungen und Weiterbildungen bereiten auf einen Arbeitsplatz vor, der sich dem barrierefreien Miteinander von Menschen widmet. Ein Überblick über Neues und Altbewährtes.

Wer sich hauptberuflich in Sachen Inklusion engagieren will, dem stehen heute viele Möglichkeiten offen.

Angehende Pädagogen werden zunehmend bereits während ihrer Ausbildung oder während ihres Studiums mit den Anforderungen an eine inklusive Gestaltung des Unterrichts und der Betreuung vertraut gemacht.

Daneben gibt es das klassische Sonderpädagogik-Studium mit derzeit rund 65 Studiengängen in Deutschland (siehe auch externer Link: Sonderpädagogik Bachelor studieren). Und es besteht die Möglichkeit, sich an einer Fachschule zum Sonderpädagogen ausbilden zu lassen. Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildung sind die staatliche Anerkennung als Heilerziehungspfleger oder Erzieher und einschlägige Berufspraxis (für weiterführende Informationen siehe externer Link: Sonderpädagoge/-pädagogin, Fachschule). Ähnlich sieht es beim Berufswunsch Heilpädagoge aus. Hier ist eine Weiterbildung an Fachschulen oder Fachakademien möglich. Zudem kann Heilpädagogik an Hochschulen studiert werden (für weitere Informationen siehe externer Link Heilpädagoge/-pädagogin).

Dass die Gesellschaft inklusiver werden will, schlägt sich jedoch auch in relativ neuen Berufen und Ausbildungsmöglichkeiten nieder. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von zum Teil recht spezialisierten Studiengängen und Weiterbildungsmöglichkeiten, die das Thema Inklusion zum Inhalt haben. Eine Auswahl:

Vollzeit-Studiengänge im Umfeld Inklusion

  • Barrierefreie Kommunikation (M.A.), Universität Hildesheim.
    Der Masterstudiengang bereitet die Studierenden darauf vor, Text so zu gestalten, dass sie auch für Menschen mit Kommunikationseinschränkungen les- und verstehbar sind. Mehr Informationen auf (externer Link): M.A. Barrierefreie Kommunikation.
  • Inclusive Design – Zukunft interdisziplinär gestalten (M.Sc.), Frankfurt University of Applied Sciences.
    Master-Studiengang mit fachbereichsübergreifender Ausrichtung. Er hat drei Studienschwerpunkte: Architektur – „Inklusive Architektur“, Informatik und Ingenieurwissenschaften – „Intelligente Systeme“ sowie Soziale Arbeit und Gesundheit – „Digital Health und Case Management“. Die Studierenden aller drei Fachrichtungen erarbeiten, entwickeln und erforschen gemeinsam inklusive Lösungen, damit räumliche, technische und soziale Aspekte gleichermaßen in die Gestaltung lebenswerter Umgebungen einfließen. Mehr Informationen auf (externer Link): Inclusive Design.
  • Inklusionspädagogik. Lehramt für die Primarstufe. Schwerpunkt Inklusionspädagogik (B.A. + M.A.), Universität Potsdam.
    Künftige Lehrer sollen hier lernen, wie sie eine inklusive Umgebung erschaffen können, um optimales Lernen für Kinder mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen zu unterstützen und zu fördern. Sie lernen, mit welchen Hindernissen Kinder konfrontiert werden, und erwerben Strategien, die ihnen helfen, solche Hindernisse im Schulkontext zu überwinden. Schwerpunkte des Lehramtsstudienganges für die Primarstufe: Lernen, Förderschwerpunkt Sprache, emotionale und soziale Entwicklung, Heterogenität in institutionalisierten Bildungsprozessen, Inklusion und Organisationsentwicklung, Forschungsmethoden und Diagnostik. Mehr Informationen auf (externer Link): Lehrerbildung mit dem Schwerpunkt Inklusionspädagogik.
  • Pädagogik: Inklusion und Diversität (B.A), Universität Siegen.
    Der Studiengang bereitet Studierende darauf vor, beim Abbau struktureller Benachteiligungen im deutschen Bildungssystem mitzuwirken. Die Verzahnung pädagogischer, psychologischer und soziologischer Teildisziplinen soll den Studierenden einen umfassenden Blick auf Inklusion und Bildungsteilhabe ermöglichen. Die Uni wirbt mit einer engen Theorie-Praxis-Kopplung. Mehr Informationen auf (externer Link): Pädagogik: Inklusion und Diversität.
  • Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung (M.A.), Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (Bochum).
    Ziel des Studiengangs ist die Professionalisierung der Förderung der sozialen Teilhabe von benachteiligten Menschen. Dazu sollen Bachelorabsolventen der Sozialen Arbeit und verwandter BA-Abschlüsse qualifiziert werden für wissenschaftliche und leitende Tätigkeiten. Ihr künftiges Arbeitsfeld: Die interdisziplinäre Konzept- und Projektentwicklung in Bildungseinrichtungen, Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe, der Schulsozialarbeit sowie in Gesundheits- und Fördereinrichtungen. Mehr Informationen auf (externer Link): Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung.

Berufsbegleitende Angebote

  • Fachkraft für Inklusion (Fachkraft für Inklusion und Integration).
    Zahlreiche Institute und Organisationen bieten entsprechende Weiterbildungen an. Häufig wenden die Kurse sich an Menschen, die Familien, Bildungseinrichtungen und/oder Unternehmen beraten und unterstützen. Eine weitere Zielgruppe sind Lehrer, Erzieher, Schulhelfer, Integrationshelfer oder Pädagogen, die ihre Einrichtung inklusiv gestalten möchten. Der Abschluss soll die Teilnehmer dazu befähigen, den Anforderungen des inklusiven Wandels gerecht zu werden. Und inklusive Pädagogik an ihrem Arbeitsplatz umzusetzen.
  • Förder- und Inklusionspädagogik – Ressourcenmanagement für Lernen und Entwicklungsförderung im inklusiven Bildungssystem (B.A.), Technische Universität Chemnitz.
    Mit der Fokussierung auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf und unter Berücksichtigung der Realisierungsmöglichkeiten in heterogenen Gruppen werden die Studierenden sehr praxisnah auf ihre anspruchsvolle Tätigkeit vorbereitet. Das Studienangebot richtet sich an Fachleute mit erstem abgeschlossenem Hochschulstudium u. a. aus den Bereichen Sonderpädagogik, Pädagogik, Sozialpädagogik, Psychologie, Logo-, Ergo-, Physio-Therapeuten sowie Bildungswissenschaften. Mehr Informationen auf (externer Link): Berufsbegleitender Masterstudiengang Förder- und Inklusionspädagogik.
  • Heilpädagogik und inklusive Bildung (B.A), Fachhochschule des Mittelstandes (FHM), Bamberg und Rostock.
    Ein Top-Up-Studium, das sich an Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung richtet, die eine akademische Qualifikation erwerben wollen. Mit Berufsausbildung und –erfahrung (Staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger, Staatlich anerkannter Erzieher) ist das Studium auch ohne Abitur möglich. Mehr Informationen auf (externer Link): Heil- und Inklusionspädagogik.
  • Inklusion an Schulen (M.A.), Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung an der Universität Koblenz-Landau.
    In fünf Semestern sollen Lehrer die Lücke zwischen klassischer Lehrerausbildung und modernen Inklusionsanforderungen an Schulen schließen. Das Ziel: Sie sollen Kompetenzen einer inklusiven Bildung verfügen und den Unterricht entsprechend der jeweiligen Bedürfnisse ihrer Schüler gestalten, die notwendigen Unterstützungsleistungen erkennen und in Zusammenarbeit mit Dritten einleiten können. Laut Universität ist das Studium „eine ideale Form, sich neben dem Beruf oder familiären Verpflichtungen neue Kompetenzen anzueignen oder das vorhandene Wissen zu vertiefen.“ Der Studiengang steht auch Interessenten anderer Fachrichtungen offen. Mehr Informationen auf (externer Link): Fernstudiengang Inklusion und Schule.
  • Inklusion und Transformation in Organisationen (M.A.), Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölden (AU).
    Dieser interdisziplinäre Studiengang verbindet sozialwissenschaftliche Inklusionsforschung, Transformationsforschung (die sich mit Veränderungen in Staat und Gesellschaft auseinandersetzt) sowie Sozialmanagement. Der Studiengang richtet sich an Absolventen sozial-, human-, erziehungs- und wirtschaftswissenschaftlicher Bachelor- oder Diplomstudiengänge, die bereits eine begleitende, koordinierende oder leitende Funktion innehaben oder eine solche anstreben. Der Studiengang ist laut Universität auch für Quereinsteiger gedacht bzw. für Personen, die in ihrem Tätigkeitsfeld bislang das Thema Inklusion nur gestreift haben und hierbei entweder bewusste Synergien herstellen und/oder sich beruflich neu orientieren wollen. Mehr Informationen auf (externer Link): Transformatives Inklusionsmanagement.
  • Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung (M.A.), Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (Bochum).
    Ziel des Studiengangs ist die Professionalisierung der Förderung der sozialen Teilhabe von benachteiligten Menschen. Dazu sollen Bachelorabsolventen der Sozialen Arbeit und verwandter BA-Abschlüsse qualifiziert werden für wissenschaftliche und leitende Tätigkeiten. Ihr künftiges Arbeitsfeld: Die interdisziplinäre Konzept- und Projektentwicklung in Bildungseinrichtungen, Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe, der Schulsozialarbeit sowie in Gesundheits- und Fördereinrichtungen. Mehr Informationen auf (externer Link): Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung.

Die hier genannten Ausbildungswege und -orte stellen keine Empfehlung dar. Zudem erhebt die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit – Tipps für weitere Wege der Aus- und Weiterbildung nimmt die Redaktion gerne entgegen. Einfach E-Mail an info@der-querschnitt.de.

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