Neuer zweisprachiger Rechtsratgeber: „Mein Kind ist behindert – diese Hilfen gibt es“
Der bewährte Rechtsratgeber „Mein Kind ist behindert – diese Hilfen gibt es“ des Bundesverbandes für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. (bvkm) wurde komplett überarbeitet. Die aktuelle Neuauflage berücksichtigt die Änderungen, die zum 1. Januar 2024 aufgrund des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes (PUEG) in Kraft getreten sind. Die aktuelle Auflage steht in deutsch-englischer, deutsch-arabischer, deutsch-türkischer und deutsch-russischer Version zur Verfügung.

Die Intention hinter dem Ratgeber ist klar – und die Vorbemerkung des bvkm formuliert sie entsprechend: „Für Menschen mit Behinderung und ihre Familien ist es nicht immer leicht, sich im Dickicht der Sozialleistungen zurechtzufinden. Der vorliegende Rechtsratgeber des Bundesverbandes für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) will daher möglichst kurz und knapp und in gut verständlicher Sprache einen Überblick über die Leistungen geben, die Menschen mit Behinderung zustehen. Er ist als erste Orientierungshilfe gedacht und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hinweise auf vertiefende Rechtsratgeber werden am Ende der einzelnen Kapitel gegeben.“
Die aktuelle Neuauflage berücksichtigt die Änderungen, die zum 1. Januar 2024 aufgrund des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes (PUEG) im Recht der Pflegeversicherung in Kraft getreten sind. Dazu gehören die Erhöhung des Pflegegeldes und der Anstieg der Pflegesachleistungen. Ebenso wird die stufenweise Einführung des neuen Gemeinsamen Jahresbetrages für die Verhinderungspflege und die Kurzeitpflege dargestellt.
Der Ratgeber enthält auf über 70 Seiten kompakte Informationen zu den sogenannten Leistungen der Eingliederungshilfe, die es Menschen mit Behinderung ermöglichen, selbstbestimmt am Leben in der Gesellschaft teilzuhaben. Eltern behinderter Kinder erfahren darüber hinaus, welche Steuererleichterungen ihnen zustehen und unter welchen Voraussetzungen sie für ihr erwachsenes Kind mit Behinderung weiterhin Kindergeld beanspruchen können.
Von A bis Q: Ein kurzer Blick in den Inhalt
Der Ratgeber startet (in Kapitel A) mit den Leistungen, die von den Krankenkassen erbracht werden: Von Arznei- und Heilmitteln über häusliche Krankenpflege und sozialmedizinische Nachsorge bis zu Leistungen für Eltern. Hier sind u.a. die Bestimmungen zum Krankgeld bei Erkrankung des Kindes, Haushaltshilfen und Begleitpersonen im Krankenhaus zu nennen.
Für Eltern oder Erziehungsberechtigte eines behinderten Kindes ebenfalls äußerst interessant dürfte Kapitel B sein: „Leistungen bei Pflegebedürftigkeit“. Der erste Teil beleuchtet die Leistungen der Pflegeversicherung (Pflegegrade und Begutachtungssystem, Anspruch auf Pflegeberatung, Leistungen bei häuslicher oder teilstationärer Pflege, in Einrichtungen oder in besonderen Wohnformen). Der zweite Teil widmet sich den Hilfen zur Pflege. Hier stehen bedarfsdeckende Leistungen im Fokus – und der Einsatz von Einkommen und Vermögen.
Kapitel C hat die Eingliederungshilfe zum Thema. Das Bundesteilhabegesetz, der Nachrang der Eingliederungshilfe, der leistungsberechtigte Personenkreis und die Leistungen der Eingliederungshilfe (Soziale Teilhabe, Möglichkeiten der Teilhabe an Bildung oder am Arbeitsleben, medizinische Rehabilitation) werden hier jeweils kurz und übersichtlich vorgestellt.
In diesen Themenbereich gehören auch die Kosten. Der Ratgeber stellt kostenfreie Leistungen der Eingliederungshilfe vor, Fälle, in denen Eltern volljähriger Kinder vom Kostenbeitrag befreit sind, aber auch welche Kostenbeteiligungen in allen anderen Fällen möglich sind.
Die folgenden Kapitel widmen sich den großen Lebensbereichen „Leistungen zum Lebensunterhalt“ mit Bürgergeld und Grundsicherung, aber auch „Wohnen“ – angefangen bei Fördermöglichkeiten für barrierefreies Wohnen bis zu Unterstützungsangeboten für erwachsene Menschen mit Behinderung.
Kapitel F stellt die wichtigsten Kostenträger und Angebote für Leistungen für Kinder und Jugendliche in Bezug auf ihre schulische Bildung vor – Kapitel G fokussiert darauf aufbauend auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (zu denen der Ratgeber auch das Studium zählt).
Kapitel K hat die Nachteilsausgleiche zum Thema. Wichtige Aspekte wie der Schwerbehindertenausweis, die Voraussetzungen für eine unentgeltliche Beförderung (eventuell mit Begleitperson) und Parkerleichterungen werden hier behandelt. Auch in den Kapiteln M und N geht es um Finanzielles – nämlich um Steuererleichterungen und ums Kindergeld. Es folgen Ausführungen zum Verfahrensrecht (Widerspruchsverfahren und Klage-Wesen) sowie in Kapitel P Möglichkeiten der rechtlichen Betreuung. Den Abschluss bildet Kapitel Q mit dem Thema „Behindertentestament“.
Mehrere zweisprachige Versionen
Für Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit enthält der Ratgeber ebenfalls Hinweise. Für sie ist der Zugang zu Sozialleistungen aufgrund der komplizierten ausländerrechtlichen Regelungen zusätzlich erschwert. Kommen sprachliche Probleme hinzu, entstehen weitere Barrieren. Hier setzt der aktuelle Ratgeber an. Aufgrund der Zweisprachigkeit – die aktuelle Version wurde ins Englische, Arabische, Türkische und Russische übersetzt – kann er z. B. auch zur Verständigung mit Behörden genutzt werden.
Der Ratgeber kann kostenfrei auf den Seiten des bvkm heruntergeladen werden: Bundesverband für Körper- und mehrfachbehinderte Menschen » Mein Kind ist behindert.
Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. (bvkm) ist der größte Selbsthilfe- und Fachverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen und ihre Angehörigen in Deutschland. In über 280 Mitgliedsorganisationen sind 27.000 Familien organisiert.