Steuerungen für Elektrorollstühle

Ein Elektrorollstuhl (auch: E-Rollstuhl) ist ein Rollstuhl, der mit einem akkubetriebenen Elektromotor angetrieben wird. Geeignet sind Elektrorollstühle für Menschen mit sehr hoher Querschnittlähmung oder für Menschen mit tieferen Lähmungen, deren Kraft und Beweglichkeit (vorübergehend) aus anderen Gründen eingeschränkt ist. Möglichkeiten zur Steuerung gibt es mehrere.  

Wer im Elektrorollstuhl unterwegs ist, ist mobil jenseits aller Kraftanstrengung. Es gibt Elektrorollstühle für den Innen- und Außenbereich, der Antrieb kann über das Vorder- oder Hinterrad erfolgen und auch die Sitzsysteme können den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Dies gilt auch für die Steuerungselement. Verfügbar sind:

  • Joystick-Steuerung
    Dies ist die gebräuchlichste Steuerung. Der Joystick wird entweder mit der Hand oder dem Kinn bedient
  • Kopfsteuerung
    Diese Steuerung ermöglicht es, den Rollstuhl durch subtile Kopfbewegungen zu lenken.
  • Augensteuerung
    Hierbei wird der Rollstuhl durch Augenbewegungen gesteuert. Diese Technologie ist besonders hilfreich für Menschen mit sehr eingeschränkter Mobilität.
  • Sondersteuerungen
    Es gibt eine Vielzahl von Sondersteuerungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Einschränkungen angepasst sind. Dazu gehören z.B. (Prototypen von) Stimm-, Ohren- oder Zungensteuerungen. Zudem kann eine Umfeldsteuerungen ergänzend andere gekoppelte Geräte wie Fernseher, Jalousien oder Lichtschalter bedienen.

Steuerungen im Detail

Joystick-Steuerung – so funktioniert’s

  • Funktionsweise: Der Joystick ist meist an der Armlehne des Rollstuhls (Handsteuerung) oder am Kopfteil des Rollstuhls (Kinnsteuerung) befestigt.
  • Bedienung: Der Nutzer bewegt den Joystick in die gewünschte Richtung (vorwärts, rückwärts, links, rechts). Diese Bewegungen werden in elektrische Signale umgewandelt, die die Motoren des Rollstuhls steuern
  • Geschwindigkeit: Die Stärke der Bewegung des Joysticks bestimmt die Geschwindigkeit des Rollstuhls. Je weiter man den Joystick bewegt, desto schneller fährt der Rollstuhl

Kopfsteuerung – so funktioniert’s

  • Funktionsweise: Die Steuerung erfolgt durch Kopfbewegungen; Sensoren erkennen kleinste Bewegungen
  • Bewegungserkennung: Ein Nicken oder Drehen des Kopfes bewegt den Rollstuhl entsprechend
  • Anpassung: Die Steuerung kann individuell kalibriert werden, um auf die spezifischen Kopfbewegungen des Nutzers zu reagieren
  • Vorteile: Ideal für Menschen, die ihre Kopfbewegungen kontrollieren können, aber Schwierigkeiten mit Hand- oder Armbewegungen haben

Augensteuerung- so funktioniert’s

  • Funktionsweise: Die Steuerung erfolgt durch Augenbewegungen; speziellen Sensoren oder Kameras im Blickfeld des Nutzers erfassen diese Bewegungen
  • Bewegungserkennung: Ein Blick in eine bestimmte Richtung bewegt den Rollstuhl entsprechend.
  • Anpassung: Die Steuerung kann individuell kalibriert werden, um auf die spezifischen Augenbewegungen des Nutzers zu reagieren

Die verschiedenen Steuerungen bieten auf unterschiedliche Weise hohe Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten, um den Alltag von Menschen mit eingeschränkter Mobilität zu erleichtern. Um zu entscheiden, welche Steuerung die geeignete ist, erfolgt eine Absprache mit Ergotherapeuten und Personal im Fachhandel (Sanitätshaus). Ein Rollstuhltraining ist auch für Elektrorollstuhlnutzer unabdingbar.

Steuerungen, die ganz besonders sind

Zu verschiedenen Sondersteuerungen (Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit) siehe:

Umfeldkontrolle Archive – Der-Querschnitt.de

Bei eingeschränkter Handfunktion: Zungensteuerung mit Tongo – Der-Querschnitt.de

Den Rollstuhl mit der Zunge steuern – Der-Querschnitt.de

Mit Ohrmuskeln den Rollstuhl steuern – Der-Querschnitt.de

Munevo Drive: der Smart-Rollstuhl – Der-Querschnitt.de

Anwenderbericht über Steuerungssysteme: Sprachsteuerung (externer Link)


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