Zum Umgang mit Angst und Verunsicherung in unruhigen Zeiten: Lehren aus der Pandemie
Die vergangenen Jahre seit dem Frühjahr 2020 haben uns als Gesellschaft gezeigt, wie wichtig die Fähigkeit ist, mit Krisen umzugehen, die erstmal nicht abgewendet sondern höchstens minimiert und bewältigt werden können.

Angst ja, Panik nein
Angst ist da ganz natürlich und macht uns vorsichtig – Panik dagegen macht kopflos. Materiell und medizinisch sind wir gut auf eine solche Krisen vorbereitet – emotional sind wir dies aber nicht immer. Folgende Strategien können helfen mit Ausnahmesituationen – ob sie nur bestimmte Personen betreffen oder den Großteil der Gesellschaft – umzugehen:
- Die Krise akzeptieren
Akzeptiert, dass es unwägbare Situationen geben kann, die wir weder kontrollieren noch vermeiden können: Es ist, wie es ist.
- Aktionismus für sinnvolle Aktivitäten
Neue, beunruhigende und unsichtbare Bedrohungen führen zu Aktionismus wie z.B. Hamsterkäufe oder Diebstähle von Desinfektionsmitteln und Schutzmasken. Nutzt den Drang zu Aktionismus für sinnvolle Tätigkeiten: Schutzmaßnahmen ernst nehmen und einhalten, Vermehrtes Händewaschen und ausreichenden Abstand zu anderen.
- Beruhigt Euch
Angst und Panik können anstecken. Sucht und haltet Kontakt zu besonnenen, gelassenen Menschen, ignoriert Panikmacher und Panikmache in den sozialen Medien.
- Begrenzt euren Medienkonsum
Ein richtiges Maß an Informationen ist gut im Umgang mit einer neuen Situation, zu viel Informationen und dauerhaftes Sehen von Sondersendungen auf allen Kanälen können lähmen und beängstigen. Es genügt ein bis zweimal pro Tag Nachrichten zu schauen.
- Gegenseitig helfen
Sich gegenseitig helfen und solidarisch sein, führt in Krisen zu engerem Zusammenhalt und gemeinsamer Stärke.
- Alltagsstruktur
Soweit es geht, haltet an eurer Alltagsstruktur fest, Strukturen und Routinen sind wichtig für unser seelisches Gleichgewicht.
- Soziale Kontakte sind wichtig
Auch wenn direkte soziale Kontakte eingeschränkt werden sollen, ist es wichtig, per Telefon oder anderen Medien Kontakt zu Familie, Freunden und Bekannten zu halten.
Die Redaktion von Der-Querschnitt.de dankt Gastautor Jörg Eisenhuth, Psychologe der Werner-Wicker-Klinik in Bad Wildungen, herzlich für diesen Text.
Siehe auch: Stressbewältigung – Wie kann ich Stress entgegenwirken?