Rollstuhl-Akkus und Batterien: So bleiben sie lange leistungsfähig
Rollstuhl-Akkus und Batterien wollen gepflegt werden, damit sie lange ihre volle Power entfalten können. Zu der Frage, worauf Fahrer von E-Rollstühlen beim Laden, Aufbewahren und Nutzen achten sollten, bieten einige Hilfsmittelanbieter Informationen an. Die Redaktion hat einige Tipps zur richtigen Pflege von Rollstuhl-Akkus zusammengestellt – fürs ganze Jahr, aber auch speziell für die kalte Jahreszeit.

Basiswissen: Rollstuhl-Akkus und Batterien pflegen und laden
Bei E-Rollis und Scootern kommen zwei unterschiedliche Energiequellen zum Einsatz: Gel-Batterien und Lithium-Ionen-Akkus. „Grundsätzlich sollte man bei Gel-Batterien verhindern, dass der Ladestand der Batterie unter 20 Prozent sinkt. Ein vollständiges Entladen ist am besten ganz zu vermeiden“, wird Rehab-Spezialist Sebastian Lutz in einer Presseinformation von Hersteller Invacare zitiert. Für die Wintermonate bedeutet dies: Den Akkustand im Auge behalten. Denn bei Kälte nimmt die Akkuleistung schneller ab als in den wärmeren Monaten des Jahres. Am besten sei es, die Batterie nach jeder Fahrt oder über Nacht an die Steckdose anzuschließen.
„Am schnellsten und effektivsten lassen sich Batterien bei Temperaturen zwischen 10° und 30° C aufladen – bei niedrigeren Temperaturen verlangsamt sich der Aufladevorgang.“, betont Lukas Jakober vom Schweizer Swiss-Trac Hersteller ATEC in einer E-Mail. Bei tiefen Temperaturen könnten Bleiakkus nur mangelhaft geladen werden. Dies führe schlimmstenfalls dazu, dass die Batterien tiefentladen und damit unbrauchbar werden. Häufige Tiefentladung verringerten die Lebensdauer der Batterien drastisch, so der Experte weiter. Sunrise Medical betont auf seiner Webseite, dass der Ladezyklus nach Möglichkeit niemals unterbrochen werden sollte. Daher der Tipp dieses Herstellers: Nach Möglichkeit mit dem vollständigen Aufladen bis zur Nacht warten.
Wenig-Fahrer: Wann muss der Rollstuhl-Akku an die Steckdose?
Werden E-Scooter oder -Rolli nicht regelmäßig genutzt, sollten Gel-Batterien laut Invacare mindestens einmal im Monat aufgeladen werden. Hersteller Sunrise Medical rät sogar zum wöchentlichen Aufladen.
Für Lithium-Ionen-Akkus gilt: Warten, bis der Ladestand auf etwa 20 Prozent gesunken ist und erst dann an die Steckdose anschließen.
Pflege und Kontrolle von Rollstuhl-Akkus und Batterien
Beim Thema Gel-Batterien rät Sunrise Medical, regelmäßig zu kontrollieren, ob an den Batteriepolen Anzeichen von Korrosion zu erkennen sind. In diesem Fall sollten man die Pole vollständig mit einer Drahtbürste reinigen und anschließend Klemmenmuttern, Schrauben, Drahtklammer und Draht mit Vaseline einfetten.
Auch Batterien wollen es in der (Winter-)Pause kuschelig
Stehen Scooter oder E-Rollstuhl über einen längeren Zeitraum komplett ungenutzt herum – zum Beispiel weil draußen zu viel Schnee liegt – sollte man sowohl Gel-Batterien wie auch Lithium-Ionen-Akkus trocken und bei angenehmen Umgebungstemperaturen lagern, so das Invacare-Informationsblatt weiter. Denn extreme Kälte (aber auch extreme Hitze) reduzierten die Leistung und auch die Lebensdauer der Batterien und Akkus. Auch wenn beide Systeme bei größeren Pausen dieselben Temperaturen schätzen – beim empfohlenen Ladestand unterscheiden sie sich. Bei Lithium-Ionen-Akkus wird für die Lagerung ein Ladezustand zwischen 50 und 70 Prozent der Batterieleistung empfohlen. Gel-Batterien hingegen sollten im möglichst aufgeladenen Zustand aufbewahrt werden. Sunsrise Medical empfiehlt, den Ladestand auf ca. 75 % zu halten. Denn werde die Batterie zu lange mit wenig Ladung gelagert, könne die Spannung im Inneren so drastisch abfallen, dass eine tiefe Entladung auftritt. Und die könne wiederum den Akku dauerhaft beschädigen.
Und sonst?
Optimalerweise sollte zum Laden des E-Rollis oder Scooters nur das Original-Kabel verwendet werden – ein anderes könnte die Batterie beschädigen, was schlimmstenfalls auch zum Garantieverlust führen kann. Außerdem zu beachten: Nach Möglichkeit keine Verlängerungskabel verwenden, hier könnte Brandgefahr entstehen. Und: Beim Laden die Kabel so legen, dass niemand darüber stolpert.
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Dieser Text wurde mit größter Sorgfalt recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Die genannten Produkte stellen keine Empfehlung der Redaktion dar und wurden, falls nicht anders vermerkt, nicht von der Redaktion getestet. Der Beitrag ersetzt in keinem Fall eine Beratung oder fachliche Prüfung des Einzelfalls durch Fachpersonen. Ob und in welchem Umfang private Krankenkassen die Kosten für Hilfsmittel, Therapien o.ä. übernehmen, ist individuell in der jeweiligen Police geregelt. Allgemeingültige Aussagen können daher nicht getroffen werden.
Am 25.1.2021 kommentierte eine Leserin: „… und wenn man dann schon die Wartung macht – schadet ein Putzlappen, der mal kurz über die staubigen und verschmutzen Flächen fährt, auch nichts. Wenn fremde Hilfe oder auch ein Service beim Techniker von Nöten ist wäre dies für diese ein schöner Anblick …“. Anmerkung der Redaktion: Welche Teile des Rollstuhls wann welche Pflege benötigen – oder zumindest gerne hätten – schildert der Beitrag Wartung und Pflege für den manuellen Rollstuhl.
Am 26.02.2021 kommentierte ein Leser: „Ich fahre nun seit über 10 Jahren E-Mobile. Meine Meinung ist, dass Akkus auch einen gewissen Stress brauchen. Also ruhig immer wieder recht leer fahren (maximal 90%) und dann erst aufladen. Dauerndes Auf- oder Nachladen ist auch schädlich. Grundsätzlich aber Lithium-Ionen-Akkus verwenden. Alber hat das nun am E-Fix umgesetzt.“