Das Exoskelett ReWalk
Der Hersteller Lifeward (ehemals ReWalk) stellt die sechste Generation seines ReWalk Personal Systems für persönliche Nutzung vor. Das seit Juli 2015 verfügbare System ReWalk Personal 6.0 soll Menschen mit Querschnittlähmung eine Alternative zum Rollstuhl bieten. Geeignet ist es für die Nutzung im Innen- und Außenbereich.

„Mit ReWalk 6.0 bieten wir Menschen mit Querschnittlähmung ein Exoskelett-Design, das besser passt, schneller läuft und eine bessere Kontrolle über das Gangbild ermöglicht als bisherige Systeme“, sagt ReWalk CEO Larry Jasinski. „Die Verbesserungen im Design basieren auf unserer langjährigen Erfahrung gepaart mit unserer Philosophie, ein herausragendes Produkt anzubieten, mit dem die Nutzer alle Anforderungen ihres Alltags meistern können.“
Und so funktioniert es: Durch das System wird aufgrund von kleinen Veränderungen des Schwerpunkts die Bewegung gesteuert und ein natürlicher Gang initiiert. Mit dem Rewalk kann man gehen, stehen, sitzen, sich drehen und Treppen hoch oder runter steigen. Um ein Exoskelett nutzen zu können muss die Fähigkeit, Hände und Schultern bewegen zu können als auch das Gehen an Gehstöcken gegeben sein. Auch ein gesunde Knochendichte und ein gesundes Herz-Kreislaufsystem sind weitere Voraussetzungen.
ReWalk 6.0 im Überblick
- Passgenauigkeit
Das 6.0 System wird an die Körpermaße des Nutzers angepasst und individuell gefertigt. Die hohe Passgenauigkeit verbessert die Systemfunktion, Sicherheit und Gelenkausrichtung erheblich. - Schrittgeschwindigkeit
Bei klinischen Studien mit dem ReWalk-System erreichten Nutzer eine Geschwindigkeit von bis zu 0,71 m/s (2,6 km/h). Damit ist ReWalk 6.0 das schnellste Exoskelett auf dem Markt. - Produktdesign
ReWalk 6.0 benötigt keinen Rucksack mehr für den Transport der Energieversorgung und der Steuerelektronik. Das entlastet nicht nur die Schultern der Träger, sondern bietet neben mehr Auswahl bei der täglichen Kleidung auch eine gesteigerte Bewegungsfreiheit. Das schlanke, neue Design der Gurte und Polsterung ermöglicht den Anwendern ein leichteres und schnelleres An- und Ablegen des Systems.
Für ein Vergleich mit anderen Systemen siehe: Exoskelette – Schritte in die Zukunft
„Die neue Generation dieses prothetischen Exoskeletts ist das Ergebnis aus den Erfahrungen der Anwender, die das ReWalk-System täglich nutzen, und technischen Fortschritten unserer Forschungs- und Entwicklungsabteilung“, sagt Jodi Gricci, Vice President Global Marketing and Training bei ReWalk. „Tests mit ReWalk 6.0 haben die klaren Vorteile gezeigt, die sich aus der optimierten Passform, einer besseren Gangkontrolle und mehr Komfort durch den Wegfall des Versorgungsrucksacks im neuen, optimierten Produktdesign ergeben.“
Der Hersteller beschreibt folgende Vorteile des Rewalk-Systems:

- Aufrechtes Gehen
- Zugang zu Gebäuden und Bereichen ohne Rampe
- Verrichten von Tätigkeiten im Stehen
- An hochgelegene Objekte zu gelangen
- Mehr Unabhängigkeit
- Gespräche auf Augenhöhe
- Teilnahme an Anlässen im Stehen (Empfang, Präsentation etc.)
- Spazieren gehen
- Geprüfte Vorteile für die Gesundheit:
- Auswirkungen auf die Knochendichte
- Verringerung des Körperfetts
- Verbesserung von Gleichgewicht und Körperhaltung
- Verbesserung der kardiorespiratorischen Funktion
- Verbesserte Darm/Blasenfunktion
- Verbesserte Sitzhaltung
- Weniger Schmerzen und Mügigkeitserscheinungen
- Verminderte Spastik
Für den Einsatz von Exoskeletten in der Physiotherapie siehe: Bewegungstherapie mit dem HAL-Exoskelett
Exoskelett mit der Yona App erleben
Augmented-Reality-Apps machen u. a. das ReWalk Exoskelett für Querschnittgelähmte virtuell erlebbar: Hierzu lässt sich ein Avatar in den Raum projizieren, der dem Betrachter die Funktionsweise der motorisierten Exoskelette an beliebigen Orten und in beliebiger Größe veranschaulicht. Der Avatar spaziert mit dem Exoskelett z. B. im Wohnraum umher. Dabei demonstriert er das Aufstehen, das Gehen und das Treppensteigen.
Mit der Yona App können Interessierte alle Funktionsweisen des ReWalk™ Personal 6.0 betrachten, ohne dass ein konkreter ReWalker anwesend sein muss. Auf diese Weise verdeutlicht die App das Prinzip und alle Funktionen des ReWalk Exoskeletts. Zum Download geht es hier: https://yona.app/
Sechs Schritte zur Versorgung mit einem Exoskelett
- Vorgespräch
Im persönlichen oder telefonischen Vorgespräch wird ermittelt, ob das Exoskelett geeignet ist. - Ärztliche Freigabe und Knochendichtemessung
Um erste Erfahrungmit dem Exoskelett zu machen, wird eine unterschriebene Unbedenklichkeitsbescheinigung eines Arztes sowie ein DEXA-Befund eines Radiologen/ Orthopäden benötigt. - Testsession
Bei ärztlich bestätigter Eignung führen firmeninterne Therapeuten in einer wohnortnahen Therapiepraxis die Test Session durch. Die Funktionsweise wird erklärt und das Exoskelett individuell angepasst, bevor erste Schritte mit Unterstützung gelaufen werden können. - Antrag auf Kostenübernahme
Das Team erstellt den Antrag auf Hilfsmittelversorgung und reicht diesen beim Kostenträger ein. - Schulung im Gebrauch
In der mehrmonatigen Schulungsphase erlernt man die sichere alltägliche Nutzung des Exoskeletts in einem zertifizierten Trainingszentrum. - Häusliche Versorgung
Nach erfolgreicher Schulung im Gebrauch und Erklärung der Kostenübernahme, erhalten Nutzer ihr persönliches Exoskelett.
ReWalk Robotics – Das Unternehmen
Lifeward wurde 2001 als ReWalk Robotics gegründet und ist ein Unternehmen mit weltweiter Präsenz und Niederlassungen in den USA, Deutschland und Israel. Das Unternehmen hält zudem Zulassungen für seine Systeme in verschiedenen Regionen weltweit.
Urteil zur Kostenübernahme bei Exoskeletten
Im Mai 2016 gab es ein Urteil auf Landesebene, dass bei Anschaffung eines Exoskelettes die Kostenübernahme durch Kostenträge vorsieht. Für ausführliche Informationen siehe: Anspruch eines Paraplegikers auf Kostenübernahme für ein ReWalk-Exoskelett (Motorbetriebene Hüft-Kniegelenk-Orthese) durch die Krankenversicherung – Unmittelbarer Behinderungsausgleich
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