Gut für die Verdauung: Vier Gewürze mit Namen Kümmel
Viele Gewürze tragen den Namen Kümmel. Sie haben mehr gemeinsam als nur den Namen, denn jeder Kümmel kann auf seine Weise etwas zu einer gesunden Verdauung beitragen.

Sehr ähnlich und doch nicht gleich
Die bekanntesten Kandidaten auf dieser Liste dürften Kümmel und Kreuzkümmel sein; ihre Namensvettern Königskümmel und Schwarzkümmel sind Verbrauchern evtl. weniger vertraut. Optisch sind sie, mit der Ausnahme von Schwarzkümmel, nur schwer zu unterscheiden. Große Unterschiede bestehen allerdings geschmacklich, so dass sie in der Küche nicht einfach ausgetauscht werden können.
Kümmel
Der Kümmel (Carum carvi) gilt als eines der ältesten Gewürze in Europa und gehört zur botanischen Familie der Doldenblütler. Kümmel hat ein würziges Aroma, ist aber deutlich milder als z. B. der Kreuzkümmel der orientalischen Küche.
Seine Wirkstoffe Carvon und Limonen regen nicht nur den Appetit, sondern auch die Magensaftsekretion an und sorgen so für eine verbesserte Verdauung. Zudem wirkt Kümmel krampflösend und entblähend. Aus diesem Grund wird er gerne deftigen, schwer verdaulichen Speisen wie z. B. Kohlgerichten hinzugefügt.
Gezielt angewendet kann man die Kümmelsamen mit kochendem Wasser übergießen und nach acht bis zehn Minuten als Tee zu sich nehmen. Häufig wird der Tee mit Fenchel und Anis (s.u.) ergänzt.

Kreuzkümmel (Cumin)
Kreuzkümmel (Cuminum cyminum) wird auch Cumin genannt und ist wie Kümmel ein Doldenblütler. Die Früchte sind etwas größer und heller als die des Kümmels.
Für sein charakteristisches Aroma ist das ätherische Öl Cuminaldehyd verantwortlich, das süßlich-bittere und warm-erdige Noten mit einer gewissen Schärfe vereint. Auch der Kreuzkümmel ist eine Heilpflanze, die ähnlich wie der Kümmel einen positiven Effekt auf die Verdauung hat. Er fördert den Appetit und hilft bei Völlegefühl und Blähungen.
Das Gewürz, das vornehmlich in der Küche Asiens und des Mittleren Ostens verwendet wird, ist dort auch als natürliches Abführmittel bekannt. Als Aufgussgetränk regt Kreuzkümmel die Produktion der Verdauungssäfte an und erhöht es die Aktivität einiger Verdauungsenzyme. Dadurch wird die Verdauung angeregt und Nahrungsmittel können schneller und leichter verarbeitet werden.
Siehe auch: Warum Inder mit Querschnittlähmung keine Verdauungsprobleme haben.

Königskümmel (Ajowan)
Auch Königskümmel (Trachyspermum ammi) gehört zur Familie der Doldenblütler. Er schmeckt intensiv nach Thymian ist aber schärfer und weniger blumig. In der indischen Küche wird er meist mit Hülsenfrüchten kombiniert, um deren Verdauung zu erleichtern.
In der ayurvedischen Heilkunde wird Ajowan vor allem als Bestandteil von Hustentropfen verwendet. Als Tee getrunken wird er bei Verdauungsbeschwerden eingesetzte, da er die Verdauung von fetten und blähenden Speisen unterstützen soll. Zudem kann Ajowan lindernd bei Magenkrämpfen und Koliken wirken.

Schwarzkümmel
Echter Schwarzkümmel (Nigella sativa), auch Römischer Koriander genannt, ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Er vereint die Geschmackskomponenten nussig, scharf und bitter.
Auch in der Naturheilkunde wird Schwarzkümmelöl geschätzt. Es soll gegen Appetitlosigkeit helfen und sich positiv auf Blutzucker- und Cholesterinspiegel auswirken. Sie Samen kann man zerkaut oder als Tee gegen bei Magenproblemen, Blähungen und Verstopfung einnehmen.

Doldenblütler aber kein Kümmel: Fenchel und Anis
Auch Fenchel und Anis gehören zur Familie der Doldenblütler und haben verdauungsfördernde Eigenschaften, selbst wenn sie nicht den Name Kümmel tragen. Vor allem Krämpfe und Blähungen lassen sich mit ihnen gut behandeln, da sie entspannend auf die Muskulatur von Magen und Darm wirken können (siehe: Kräuter und Gewürze für Gesundheit und Wohlbefinden).
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