Klinik-App erleichtert lebenslange Nachsorge bei Querschnittlähmung

Menschen mit Querschnittlähmung haben nach einer stationären Behandlung noch einen großen Betreuungs- und Förderbedarf. Um die lebenslange Nachsorge zu erleichtert, hat die BDH-Klinik Greifswald mit einem IT-Unternehmen eine Klinik-App entwickelt. Sie soll die Kommunikation zwischen Patienten und Medizinern sowie die Planung von Terminen und Untersuchungen erleichtern.

Die App soll die lebenslange Nachsorge bei Querschnittlähmung erleichtern.

Die BDH-Klinik Greifswald ist eine der ersten Kliniken in Deutschland, die ein derartiges innovatives System einsetzt. Entwickelt wurde die App für die lebenslange Nachsorge bei Querschnittlähmung in Zusammenarbeit mit dem IT-Unternehmen Infokom.

 „LeNa“, kurz für „lebenslange Nachsorge“, ist eine digitale Schnittstelle zwischen Behandler und Patient. Die App zielt darauf ab, die kontinuierliche und qualitativ hochwertige medizinische Betreuung und Nachsorge zu verbessern.

Lebenslange Nachsorge bei Querschnittlähmung


Im Gegensatz zu vielen anderen Erkrankungen oder Verletzungen ist die medizinische und rehabilitative Behandlung bei einer Querschnittlähmung nie wirklich abgeschlossen. Vielmehr ist sie ein kontinuierlicher Prozess, um ein Höchstmaß an Lebensqualität zurückzugewinnen und zu erhalten.

Nach der Akutphase im Krankenhaus gilt es bestmöglich sekundäre Komplikationen zu vermeiden. Genannt seien hier z.B. eine Verkürzung von Sehnen und den Abbau von Muskeln, zu vermeiden. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch stellt eine Querschnittlähmung eine große Herausforderung dar. Gerade nach der stationären Behandlung und der Rückkehr in das alltägliche Leben, kann es zu schwierigen Phasen kommen. Die Umgebung ist meist nicht so barrierefrei wie die Klinik. Zudem fehlt die Unterstützung durch die Pflege und der Kontakt zu Mitpatienten.

Für mehr Informationen siehe u.a. Neuro-urologische Versorgung querschnittgelähmter Patienten: Lebenslange Nachsorge dringend empfohlen – Der-Querschnitt.de

Anwendungsbeispiele in der lebenslangen Nachsorge bei Querschnittlähmung

„LeNa” ermöglicht es den Nutzern, Termine und Untersuchungen zu planen, regelmäßig mit Fragebögen ihr Wohlbefinden zu überprüfen und somit auch schleichende Prozesse früher zu erkennen. Außerdem erleichtert die App den Zugang zu medizinischen Unterlagen.

Mittels Chat-Funktion bietet sie eine Plattform für sicheren und vertraulichen Austausch zwischen Patienten und Behandlern.

Die Anwendung erfüllt höchste Sicherheitsstandards, ist datenschutzkonform und bei Problemen wird schnell Hilfe geleistet. Damit die App genau auf den Bedarf der Patientinnen und Patienten angepasst werden konnte, erfolgte die Entwicklung in enger Zusammenarbeit mit dem leitenden Oberarzt des Querschnittgelähmten-Zentrums, Dr. Jörn Bremer.

Flexible Kommunikation ohne Termin

Auf telefonische Nachfrage nennt er einige Vorteile dieser digitalen Lösung. Habe ein querschnittgelähmter Patient zum Beispiel Angst, dass sich bei ihm ein Dekubitus ausbildet, könne er absolut datensicher Fotos der betroffenen Stelle an die Klinik schicken. Der Arzt wiederum gewinnt zeitliche Flexibilität. Er kann die Fotos zu dem Zeitpunkt beurteilen, zu dem der Klinikalltag ihm dazu Zeit lässt. „So kann ein Patient auch ohne Termin mit den Ärzten kommunizieren“. Darüber hinaus kann auch direkt mit dem Behandler eine telemedizinische Konsultation erfolgen.

Das erste Feedback der Benutzer ist überaus positiv. „Bei der Entwicklung der App haben wir eng zusammengearbeitet, um den Patienten das Leben zu erleichtern und möglichst einfache und intuitive Wege zu finden“, so Infokom-Geschäftsführer Rolf-Dietrich Berndt und Roger Gierczak, Geschäftsführer der BDH Klinik Greifswald. Die Entwicklung von “LeNa” wurde durch den Krankenhausstrukturfonds (KHSFV) gefördert, da dieser auch telemedizinische Netzwerke unterstützt (siehe auch externer Link Innovative Gesundheitsapp für Querschnittgelähmte „LeNa“ – BDH-Klinik Greifswald).