Trendgetränk und die Verdauung: Wieso die „Pumpkin Spice Latte“ gut für die Darmgesundheit sein kann
In vielen Cafés steht sie auf der Getränkekarte und in den Social Media kann man keinen Schritt tun, ohne nicht auf das Trendgetränk des Herbstes zu treffen: die Pumpkin Spice Latte. Nicht nur Neugierde und Gaumen, sondern u.U. auch der Verdauungstrakt könnten sich über eine Verkostung freuen.

Eine Pumpkin Spice Latte ist eine Latte Macchiato (Milch mit Espresso) in die zusätzlich Kürbispüree und Gewürze gemischt werden. Obwohl das Getränk auch kalt genossen werden kann, sprechen die wärmenden Gewürze und vor allem auch die Saison dafür es warm zu genießen.
Charakteristisch ist die Gewürzmischung, die traditionell zum Würzen des in den USA zum Erntedankfest beliebten Kürbiskuchens verwendet wird. In manchen Supermärkten bekommt man die Mischung schon fertig im Gewürzregal; oft muss man sie hierzulande aber noch selbst zubereiten.
Pumpkin Spice
Am üblichsten ist folgende traditionelle Mischung für mehrere Portionen Pumpkin Spice:
- 4 Teile Zimt
- 1 Teil Muskatnuss
- 1 Teil Gewürznelken
- 1 Teil Ingwer
- 1 Teil Piment
Ergänzen kann man die Mischung je nach Geschmack mit:
- 1 Teil Anis
- ½ Teil Kardamom
- ½ Pfeffer
Pumpkin Spice Latte
Für ein Glas (oder eine Tasse) Pumpkin Spice Latte braucht man:
- 150 ml (Pflanzen-) Milch
- 50 g Kürbispüree (selbstgemacht oder aus dem Glas)
- ½ bis 1 TL Pumpkin Spice Gewürzmischung
- 1 Espresso
- Süßungsmittel (optional)
Milch erwärmen und aufschäumen.
In Glas oder Tasse geben.
Mit Espresso, Kürbispüree, Gewürzmischung und (falls verwendet) Süßungsmittel nach Belieben verrühren.
Als Topping eine Messerspitze Gewürzmischung über den Milchschaum streuen.
Pumpkin Spice vs. Lebkuchengewürz
Wer die oben genannte Zutatenliste betrachtet, fühlt sich vielleicht an Lebkuchengewürz erinnert und tatsächlich sind auf den ersten Blick kaum Unterschiede zu erkennen. Trotzdem sind die Mischungen nicht einfach austauschbar.
In Lebkuchengewürz ist Zimt nicht so dominant wie im Pumpkin Spice, d.h. das Verhältnis zu den anderen Gewürzen ist ausgewogener. Zudem sind im Lebkuchengewürz oft auch fruchtige Noten vorhanden, wenn z.B. Orangen- oder Zitronenschalen verwendet werden. Das Pumpkin Spice muss diese fruchtigen Noten nicht mitbringen, da es ja zur Verwendung mit einer Beerenfrucht (nämlich dem Kürbis) entwickelt wurde und diese harmonisch ergänzen soll.
Pumpkin Spice Latte und die Verdauung
Kürbispüree liefert Ballaststoffe
Hokkaidokürbis ist relativ reich an Ballaststoffen. 100 Gramm der Panzerbeere liefern bis zu 2,5 Gramm Ballaststoffe im Rohzustand. Durch die Zubereitung wird Wasser entzogen, sodass in 100 Gramm Kürbispüree schon bis zu 4,5 Gramm Ballaststoffe enthalten sein können. Bei deiner Verwendung von 50 Gramm im Rezept kommt man auf mehr als 2 Gramm Ballaststoffe, was für ein Getränk ein wirklich guter Wert ist.
Espresso kann die Verdauung anregen
Darüber, wie Kaffee auf die Verdauung wirkt, gibt es zahlreiche Studien, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen: Während die einen Hinweise auf eine Beschleunigung der Passage der Nahrung durch den Darm liefert, zeigen die anderen das genaue Gegenteil. Wer merkt, dass er auf Kaffee mit Verstopfung reagiert, sollte den Konsum einschränken.
Milch und Zucker
Wenn keine Nahrungsmittelunverträglichkeit vorliegt, kann bedenkenlos Kuhmilch verwendet werden. Der natürliche Zucker, den die Milch mitliefert, sollte genügen, das Getränk angenehm süß schmecken zu lassen. Wer es gerne noch süßer mag, sollte bedenken, dass Zucker für die (Darm-) Gesundheit nicht unbedingt von Vorteil ist.
In pflanzlichen Milchalternativen ist, wenn das Getränk nicht explizit als zuckerfrei deklariert ist, häufig eine Menge Zucker enthalten.
Vorsicht, Falle!
Wer auf die Kalorienzufuhr achten muss, sollte sich das Sahnehäubchen, das auf Instagram- und Pinterestbilder so häufig (und so verführerisch) auf dem Herbstgetränk thront, besser verzichten und bei der Krone aus Milchschaum bleiben. Denn 50 Gramm Schlagsahne liefern ca. 150 Kalorien zusätzlich zu den 150 Kalorien (100 Kalorien für die 150 Milliliter Vollmilch, 25 Kalorien für 50 Gramm Kürbispüree und 20 Kalorien, falls ein Teelöffel Zucker verwendet wird), die bereits im Glas sind.
Oder man gönnt sich die Pumpkin Spice Latte mit Sahne einmal bewusst und ohne Gewissensbisse. Denn wie so viele Trends kann auch dieser bald wieder Schnee von gestern sein.
Gewürze und die Verdauung
Die verwendeten Gewürze, allen voran der Zimt, können einen positiven Einfluss auf die Verdauung haben.
Zimt
Zimt fördert die Muskelbewegung der Magen-Darm-Wand und setzt die Verdauung in Gang, was Verstopfung, Blähungen und Völlegefühl entgegenwirkt. Zudem hat Zimt eine krampflösende Wirkung auf die Muskulatur des Verdauungstrakts und kann so Magen-Darm-Schmerzen lindern.
Siehe auch: Zimt bei Verdauungsbeschwerden und Harnwegsinfekten
Ingwer
Ingwer wirkt anregend auf die Peristaltik von Magen und Darm. Er lindert Übelkeit und Brechreiz, steigert die Speichel- und Magensaftsekretion und fördert den Gallenfluss.
Siehe auch: Ingwer – Wohltuende Schärfe
(Gewürz-) Nelken und Piment
Nelken und Piment sind sich geschmacklich und aufgrund ihrer Eigenschaften ähnlich, denn beide können verdauungs- und appetitanregend anregend wirken. Zudem hat der Bestandteil Eugenol antibakterielle, schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaften.
Muskat
Muskatnuss kann die Produktion von Verdauungssäften anregen und damit die Verdauung anregen sowie Blähungen und Krämpfe lindern.
Kardamom
Kardamom fördert die Verdauung, indem er die Produktion von Galle und Magensäften anregt. Die ätherischen Öle wirken krampflösend, lindern Blähungen und beruhigen den Magen.
Anis
Anis regt den Gallenfluss an und fördert dadurch die Verdauung. Zudem entspannt er die Darmmuskulatur und wirkt blähungstreiben; nicht umsonst ist er zusammen mit Kümmel und Fenchel ein wichtiger Bestandteil eines traditionellen Tees bei Verdauungsbeschwerden.
Siehe auch: Kräuter und Gewürze für Gesundheit und Wohlbefinden
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