Unabhängige Patientenberatung Deutschland: Neue Stiftung startet telefonisches Beratungsangebot
Die neu gegründete Stiftung Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) nimmt ihre Beratungstätigkeit mit einem telefonischen Basisangebot in gesundheitlichen sowie gesundheitsrechtlichen Fragen auf. Dieser Service ist für Bürgerinnen und Bürger komplett kostenfrei.

Im Rahmen einer Pressekonferenz informierte der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, über den Aufbau der Stiftung und den Einstieg in die Patientenberatung.
Hintergrund
Die Unabhängige Patientenberatung (UPD) war im Jahr 2000 zunächst als Modellvorhaben im Sozialgesetzbuch V verankert worden. In zwei Modellphasen (2001-2005, 2006-2010) wurden Methoden und Strukturen der Patientenberatung erprobt und evaluiert.
Danach wurde die UPD als Regelangebot etabliert und in zwei weiteren Förderphasen (2010-2015, 2016-2023) an unterschiedliche Träger vergeben. Um die Funktion der Patientenberatung institutionell zu verstetigen, hat der Gesetzgeber im Mai 2023 die Errichtung der Stiftung Unabhängige Patientenberatung Deutschland auf den Weg gebracht. Diese wurde im Dezember vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung errichtet und konnte im Januar 2024 ihre Arbeit aufnehmen. Für einige Monate musste die Beratungstätigkeit ruhen, nun geht die UPD wieder an den Start. „Wir schließen heute eine fast sechsmonatige Versorgungslücke in der Patientenberatung, die durch den Neuaufbau der Strukturen leider entstanden ist, und sind froh, den Ratsuchenden nun ein qualifiziertes Beratungsangebot anbieten zu können“, erklärte Stefan Schwartze, der zugleich Vorsitzender des Stiftungsrates ist.
Zunächst ausschließlich telefonische Beratung
Bis zum Aufbau der gesetzlich vorgesehenen regionalen Beratungsstellen wird das Beratungsangebot zunächst ausschließlich per Telefon erfolgen. Dafür stehen derzeit etwa 40 qualifizierte und langjährig erfahrene Beratungskräfte zur Verfügung, die auf umfangreiche Datenbanken mit fachspezifischen Informationen zurückgreifen können.
Die telefonische Beratung ist komplett anonym und jeweils Montag, Dienstag und Donnerstag von 09.30-12.00 Uhr und von 15.00-17.00 Uhr sowie Mittwoch und Freitag von 09.30-14.00 Uhr unter der kostenfreien Beratungsnummer 0800 0117722 erreichbar.
Ziel der Stiftung ist die Erweiterung ihrer Beratungskapazitäten und der Aufbau eines Netzes regionaler Beratungsstellen. Weitere Formen der Beratung (Face-to-Face, Chat oder andere schriftliche Formate) sollen später die telefonische Beratung ergänzen. „Wir befinden uns noch in der Aufbauphase und arbeiten intensiv daran, zusätzliche strukturelle und technische Voraussetzungen zu schaffen, um ein vollumfängliches Beratungsangebot auf unterschiedlichen Kanälen bereitzustellen“, erklärte Sven Arndt, der am 01. Mai 2024 sein Amt als erster von zwei Vorständen angetreten hat. „Der hohe Zeitdruck darf jedoch nicht zu Lasten der Beratungsqualität gehen, die für uns oberste Priorität hat.“
Weitere potenzielle Anlaufstellen siehe Beitrag: Unabhängige Patientenberatung und weitere Ansprechpartner für Ratsuchende – Der-Querschnitt.de vor.