S2k-Leitlinie „Schmerzen bei Querschnittlähmung“

Chronische Schmerzen sind eine häufige und schwerwiegende Komplikation bei einer Querschnittlähmung, zu denen es unabhängig von Lähmungshöhe kommen kann. Bei Schmerzen nach Querschnittlähmung werden grundsätzlich nozizeptive von neuropathischen Schmerzen unterschieden. Die Leitlinie der Deutschsprachige Gesellschaft für Paraplegie e.V. (DMGP) will u. a. Therapieempfehlungen schaffen.

Für diese S2k-Leitlinie „Schmerzen bei Querschnittlähmung“ wurde versucht Therapieempfehlungen für den klinischen Alltag möglichst praktikabel zu strukturieren. Deshalb finden sich unter den entsprechenden Interventionen, seien sie medikamentös oder nicht-medikamentös, Empfehlungsstärken, die sich an der folgenden Tabelle orientieren und ausdrücklich konsensbasiert sind. Es gilt also zu beachten, dass zur Formulierung dieser Empfehlungen keine systematische Evidenzaufbereitung erfolgte. Unabhängig davon wurde jedoch mit Sorgfalt darauf geachtet, die bestehende Evidenz so umfassend als möglich zu berücksichtigen und nach geltenden Richtlinien zu Qualitätsstandards von klinischen Studien entsprechend einzuordnen. In Einzelfällen weichen tatsächlicher Empfehlungsstärke und Maßgaben zur Festlegung der Empfehlungsstärke voneinander ab. Dies beruht auf zusätzlichen Überlegungen der Leitlinienredaktion, die Aspekte der praktikablen bzw. gegenwärtig klinisch realistischen Anwendungsumsetzung im Alltag, ethische und ökonomische Überlegungen sowie die Berücksichtigung von gesundheitlichem Nutzen, Risiken und Nebenwirkungen umfassen.

Aus dem Inhalt

  1. Einführung
  2. Definitionen
    • Nozizeptive Schmerzen
    • Neuropathische Schmerzen
  3. Klassifikation.
  4. Diagnostik
    • Klinische Untersuchung
    • Apparative Diagnostik
  5. Mögliche Prädiktion und Prävention von Schmerzen nach QSL
  6. Therapie
  7. Therapieziele
    • Evidenz zur Therapie von Schmerzen bei QSL
    • Pharmakologische Therapieoptionen
    • Nicht pharmakologische Therapiemaßnahmen
    • Therapien mit ungünstiger Risiko-Nutzen-Abwägung oder Obsoleszenz
  8. Komplikationsbehandlung
  9. Klinischer Behandlungspfad (clinical pathway)

Die vorliegende Leitlinie stammt aus dem Jahr 2018; die Überprüfung für 2023 ist im Juli 2024 noch nicht abgeschlossen.

Die Leitlinie steht als pdf-Datei hier zur Verfügung: S2k_LL_Schmerz_179-006_0518_final.docx (awmf.org)

Über die Leitlinien der DMGP

Die Deutschsprachige Gesellschaft für Paraplegiologie e.V. (DMGP) hat sich 2012 entschlossen, durch die Entwicklung von Leitlinien eine Grundlage für evidenzbasierte Rehabilitationsprogramme für Patienten mit einer Querschnittlähmung (QSL) zu schaffen. Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung der Qualität unter Berücksichtigung von individuellen Bedürfnissen, Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit.