
Quer Schnittchen
Quer Schnittchen- Der frei erfundene Ich-Erzähler „Quer Schnittchen“ berichtet an dieser Stelle über sein Leben mit Job, Frau, Kind und Querschnittlähmung. Seine Stimme verleihen ihm seit 2018 die Redakteurinnen Tanja Konrad und Ursula Willimsky. Inspiriert sind die Beiträge von Gesprächen mit verschiedenen Menschen mit Para- oder Tetraplegie.
- Und hierfür ist die Redaktion auch immer gerne für neue Anregungen offen! Alltagstipps, eine witzige Begebenheit, eine emotionale Begegnung, eine ärgerliche, aber typische Situation: Was die Leser von Der-Querschnitt.de beschäftigt, greifen die Redakteure gerne an dieser Stelle auf.
- Einfach eine E-Mail an info@der-querschnitt.de schicken – die Redaktion freut sich auf spannende Ideen und Anregungen!


Patient mit Querschnittlähmung – das unbekannte Wesen
Im Grunde sind Menschen mit Querschnittlähmung ja auch nur Menschen - außer, wenn sie ins Krankenhaus kommen. Dann verwandeln sie sich offenbar in Sekundenschnelle in eine unbekannte Lebensform, die nie zuvor eine Ärztin oder ein Krankenpfleger gesehen hat. Ein „gewisses Grundmisstrauen“ kann da nicht schaden, findet Werner Pohl, Journalist und Peer bei der FGQ. Von ihm stammt die folgende Kolumne über querschnittgelähmte Störfaktoren im Krankenhausbetrieb.

Meine Querschnittlähmung und ich: „Heul leiser.“
Die Querschnittlähmung ist an allem schuld, wussten Sie das? Nicht die Beförderung gekriegt? Wegen der Querschnittlähmung. Bei der Traumfrau abgeblitzt? Wegen der Querschnittlähmung. Keine Brötchen mit Mohn mehr beim Bäcker? Ganz klar. Wegen der Querschnittlähmung. Manche meiner Mitmenschen im Rollstuhl denken so. Und das geht mir ein bisschen auf den Sender.

Meine Querschnittlähmung und ich: Über die Schönheit des Rollstuhlfahrens
Manchmal bin ich des Daseins im Rollstuhl müde. Ich schleppe mich mit gestutzten Flügeln durchs Leben. Wäre ich ein Fußgänger, würde ich mit schweren Beinen dahinschlurfen. Wie schön, dass ich im letzten Tief über einen Text des Autors Walter B. gestolpert bin – über die Schönheit des Rollstuhlfahrens! So hatte ich die Sache noch nie gesehen …

Meine Querschnittlähmung und ich: Darf der das??? Darf ich das???
Ach ja! Menschen, die ihre Autos auf Behindertenparkplätzen abstellen und damit verhindern, dass Menschen mit Behinderung parken können. Ein Dauerbrenner. Kürzlich habe ich mich mit einem querschnittgelähmten Bekannten über dieses Thema unterhalten. Und der hat mir mit glänzenden Augen und sichtlicher Zufriedenheit erzählt, wie er das Problem kürzlich recht handfest angegangen ist. Aus gutem Grund (siehe unten) möchte er allerdings anonym bleiben.

Meine Querschnittlähmung und ich: „Sie Betrügerin, Sie!“
Es gibt viele Gründe, wieso Menschen im Rollstuhl unterwegs sind. Eine Querschnittlähmung ist einer davon. Eine Querschnittlähmung bedeutet allerdings nicht notwendigerweise, dass man sich nicht aus dem Rollstuhl erheben und den einen oder anderen Schritt machen kann. Letzteres ist für manche Mitmenschen ganz besonders schwer zu begreifen…

Seid ihr schon interabled, oder lebt ihr einfach nur so zusammen?
„Interabled couples“ – zumindest mir war dieser Ausdruck neu. Er bezeichnet im angelsächsischen Sprachraum, vielleicht ja auch bald im deutschen, Paare, bei denen ein Mensch mit und ein Mensch ohne Behinderung lebt. Also ganz so, wie bei meinem Herzblatt und mir. Klappt prima, auch wenn wir bisher noch gar nicht wussten, dass es für unser gemischtes Doppel eine schicke und noch dazu politisch korrekte Bezeichnung gibt.